Essen. Passender geht es kaum: Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls übernimmt der Linken-Politiker Gregor Gysi eine Gastprofessur an der Uni Duisburg-Essen.

Der Linken-Politiker Gregor Gysi kommt an die Universität Duisburg-Essen. Der promovierte Jurist und Chef der Europäischen Linken übernimmt im Wintersemester 2019/20 an der NRW School of Governance die Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator. Gysi wird dabei auch einen öffentlichen Vortrag halten. Der Termin steht nach Angaben der Uni noch nicht fest.

„30 Jahre nach dem Mauerfall wird Gregor Gysi die Studierenden an seinen persönlichen Demokratie-Erlebnissen teilhaben lassen und gemeinsam mit uns über Umbrüche, Parteienwandel und gespaltene Meinungsmuster in Ost und West diskutieren“, so Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of Governance. In einem Seminar des Masterstudiengangs Politikmanagement wird Gysi mit den Studierenden zudem Antworten auf gesellschaftliche und demokratische Herausforderungen erörtern. „Ich freue mich auf spannende Diskussionen und gegenseitigen Erkenntnisgewinn darüber, wie wir Demokratie und Politik entwickeln müssen, um in einer sich polarisierenden Gesellschaft Grundwerte und Grundrechte lebendig zu halten“, erklärte Gysi im Vorfeld seiner Gastprofessur.

Prominente Gastprofessoren an der Universität Duisburg-Essen

In der DDR hatte Gysi lange als Anwalt gearbeitet und Regimekritiker vertreten. Schon früh trat er in die SED ein und war in Wendezeiten der letzte Vorsitzende der SED-PDS (1989-1993). Gysi beteiligte sich später maßgeblich an der Transformation der vormaligen DDR-Partei zur gesamtdeutschen Partei „Die Linke“. Nach dem Mauerfall war er zunächst Vorsitzender der PDS und Bundestagsabgeordneter, um dann in den Berliner Senat zu wechseln. Seit 2005 sitzt Gysi für die Linken im Bundestag, zehn Jahre war er deren Fraktionsvorsitzender. Nachdem er 2015 dieses Amt aufgegeben hatte, wurde er im Jahr darauf Präsident der Europäischen Linken.

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Die NRW School of Governance wird seit 2006 von der Stiftung Mercator unterstützt. Dazu zählen verschiedene Veranstaltungsformate und die Gastprofessur, die seit zwölf Jahren verliehen wird. Gregor Gysis Vorgänger waren unter anderen Rita Süssmuth, Christian Wulff und Peer Steinbrück.