Essen. In der Kochschule „Lecker Werden“ in Essen zeigt Spitzenkoch Patrick Jabs den Gästen schnelle Feierabendgerichte: perfekt für Männer. Ein Besuch.
Diese Situation kennen viele: Nach einem stressigen und anstrengenden Arbeitstag stellt sich oft die leidige Frage: „Jetzt noch kochen?“ In seinem Kochkurs „Fix und Fertig“ zeigt Profikoch Patrick Jabs von der Kochschule „lecker werden“ in Essen Tipps für schnelle Gerichte aus regionalen und frischen Zutaten.
Riesiges Interesse an dem Kurs hatten vor allem Männer. Patrick Jabs zeigt ihnen fixe Salate, Pasta mit Lachs und Pesto, Fladenbrotpizza oder Maishuhn aus dem Ofen. Der Profikoch will seinen Gästen während der Kurse aber auch ein „Verständnis für Lebensmittel mitgeben“.
So entsteht die Leidenschaft fürs Kochen
Grundsätzlich macht er immer wieder die Erfahrung, dass „Menschen die leidenschaftlich gerne essen und vorher keine Zeit gehabt haben, anfangen zu kochen“. Nicht so Marius Braun, der den Kochkurs belegt hat, um Anregung für schnelle Gerichte zu bekommen. „Tipps wie das selbstgemachte Salatdressing aus Öl, Senf, Honig, Salz und Pfeffer sind perfekt“, so der 34-Jährige „Wenn Zeit da ist, koche ich sehr gerne.“ Seine Partnerin Alica Teske (31) ergänzt: „Beim Schnippeln ist er nicht so geduldig, daher sind die schnellen Gerichte super.“
Lachs richtig filetieren und braten
Auch die Freunde Carsten Engel (47) und Hendrik Zürbig (50) sind mit ihren Söhnen beim Kochkurs dabei. Die beiden Schüler braten das Lachsfilet, welches mit Pasta und selbst gemachtem Basilikumpesto serviert wird. Kochprofi Jabs hat vorher gezeigt, wie der 50 Zentimeter lange Fisch geschickt filetiert wird. Beim Braten verrät er: „Ich lasse den Lachs bei Stufe 7 von 9 drei Minuten auf der einen Seite und dann nochmal zwei Minuten auf der anderen Seite braten.“ Hendrik Zürbig ist begeistert, „wie einfach der Lachs zu filetieren ist.“
Zürbig ist bereits zum fünften Mal in einem Kochkurs bei „Lecker Werden“: „Hier werden die Gerichte gut präsentiert, so dass ich mir das gut merken kann.“ Zuhause kocht er nur unregelmäßig und wenn, dann nur einfache Gerichte „Ich kann noch viel lernen“, gibt der Notar ehrlich zu.
Söhne kochen gemeinsam mit ihren Vätern
„Kochen macht mir Spaß. Wenn mir ein Gericht gut schmeckt, will ich wissen, wie es gekocht und zubereitet wird“, verrät Oskar Engel (13). Sein Freund Anton Zürbig, der ebenfalls seinen Papa begleitet, kocht und backt in seiner Freizeit gerne. Der 17-Jährige ist begeistert von der Fladenbrotpizza.
Auch Walter Ollenik findet die Idee einer Pizza auf Fladenbrot interessant. Der 71-Jährige ist auf der Suche nach neuen Ideen und Kniffen die er Zuhause nachkochen kann. „Ich bin alleine Zuhause, da muss ich kochen und regelmäßig kommt mein 17-Jähriger Sohn, der Hunger hat“, erklärt der Architekt.
Experte empfiehlt: Regional und frisch einkaufen
Jabs zeigt nicht nur, wie die verschiedenen Gerichte und Snacks zubereitet werden, er versucht auch zu vermitteln, dass man regional und frisch einkaufen sollte. „Das Einkaufsverhalten bei Koch-Interessierten ist einfach ganz anders“, stellt er fest. Im Kochkurs versucht er, so viel wie möglich der Lebensmittel zur Gänze zu verarbeiten. Seine Gäste fragt er bei mehreren Gemüsesorten, wie viel sie davon für die Zubereitung nutzen können. „Beim Salat brauchen wir die äußersten zwei Blätter nicht wegschmeißen, es sei denn, sie sind faul“, appelliert der Profi.
Bei jedem Produkt kennt er die Herkunft, weiß, wo das Huhn herkommt, kennt den Fischhändler und kauft nur auf dem Wochenmarkt ein. Außerdem kauft er, wenn möglich, ganze Tiere, denn da sei die Qualität besser. Als Tipp verrät er: „Pesto würde ich immer selber machen, denn im Supermarkt gibt es kein reines Pesto. Bei Dosentomaten kann man ruhig mal im Laden schauen.“ Gemüse und Kräuter hat er in seinem Garten hinter der Kochschule in mehreren Hochbeeten selbst gepflanzt. Tomaten, Gurken, Minze – und die ersten Kürbisse sind auch schon reif.