Essen-Borbeck/Dellwig. Der Umbau des Pausmühlenbachs und der Neubau einer Eisenbahnbrücke stellen die Verkehrsteilnehmer in Essen-Borbeck und -Dellwig auf die Probe.

Eine Überraschung hätte hier wohl niemand erwartet. Doch die Tagesordnung des Bau- und Verkehrsausschusses, der am Donnerstag, 12. September, um 15 Uhr im Rathaus tagt, hält tatsächlich eine parat. Das Gremium befasst sich nämlich mit der Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Einmündung Haus-Horl-Straße/Alte Bottroper Straße in Essen-Dellwig. Und zwar auf Antrag von SPD und CDU, doch die Idee kam schon Anfang des Jahrzehnts auf, wie alte Protokolle der Bezirksvertretung IV Borbeck zeigen. Dass das Thema jetzt quasi klammheimlich auf die Tagesordnung kam, hat jedenfalls Ausschussmitglied Thomas Osterholt (SPD) und Ulrich Schulte-Wieschen als SPD-Sprecher in der Bezirksvertretung IV überrascht.

Kreisverkehr in Essen-Dellwig wurde schon vor fünf Jahren beantragt

Auch an der Haus-Horl-Straße, die hier in die Alte Bottroper Straße mündet, sollte der Verkehr anders geregelt werden. Hier mit Hilfe eines Kreisverkehrs.
Auch an der Haus-Horl-Straße, die hier in die Alte Bottroper Straße mündet, sollte der Verkehr anders geregelt werden. Hier mit Hilfe eines Kreisverkehrs. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Doch für sie wäre der Kreisverkehr nur ein Detail, um die Verkehrsprobleme in Dellwig und Borbeck in den Griff zu bekommen. „Die derzeitige Lösung an der Einmündung ist nicht gut“, sagt Ulrich Schulte-Wieschen. Nachdem sich im Bereich des Tanklagers noch weitere Firmen, u. a. eine Speditionsfirma, angesiedelt haben, komme es „immer wieder zu kritischen Situationen. Dazu ist die Rechtskurve in der Alten Bottroper Straße haarig“, so der SPD-Politiker. Deshalb der schon 2014 gemachte Vorschlag, die Stelle durch einen Kreisverkehr zu entschärfen. Vielleicht macht der Bau- und Verkehrsausschuss ja am Donnerstag Druck.

Zunächst werden Kampfmittel gesucht

Der Pausmühlenbach in Dellwig und Borbeck soll bis Ende 2021 von Abwasser befreit werden.

Deshalb starten zunächst umfangreiche Vorarbeiten durch die Stadtwerke. Zuerst werden Kampfmittel gesucht, was bis November andauern kann.

Im Januar sollen dann die unterirdischen Vortriebsarbeiten beginnen. Die Levinstraße zwischen Weidkamp und Haus-Horl-Straße soll für die Dauer von 14 Monaten für den Durchgangsverkehr gesperrt werden.

Immer wieder nachbohren müssen die Politiker auch in Sachen Weidkamp/Alte Bottroper Straße. Hier plant die Stadtverwaltung jetzt einen Kreisverkehr, doch genau den möchte die Politik hier nicht haben. „Die Kreuzung ist viel zu eng dafür“, findet Ulrich Schulte-Wieschen, „eine Ampel wäre besser“. Zur Begründung führt er den Kreisverkehr auf der Econova-Allee im Bergeborbecker Industriegebiet auf. Auch dieser sei zu eng für die großen Lastwagen, so dass sie die Kurve schneiden würden. Die Folge: „Die Grünfläche dort gibt es nicht mehr.“ Deshalb der – auch schon 20 Jahre alte – Wunsch nach einer Ampel am Weidkamp.

Die Ampel kommt – aber nur als Provisorium

Diese kommt jetzt tatsächlich, wenn auch nur als Provisorium. Denn die Stadtwerke beginnen in diesen Tagen in der Levinstraße mit den Vorarbeiten zur Entflechtung des Pausmühlenbachs. Weil die Straße dafür gesperrt wird, muss die Buslinie 186 eine Umleitung fahren, eben über die Alte Bottroper Straße und den Weidkamp. Eine Baustellenampel soll dann den besonders zu Stoßzeiten starken Verkehr regeln.

Doch damit sind noch nicht alle Probleme beschrieben. Denn noch immer wird die Eisenbahnbrücke an der Rauchstraße saniert. Der Verkehr muss also, wenn die Levinstraße gesperrt ist, über die Haus-Horl-Straße rollen, stößt jedoch an der Einmündung Prosperstraße auf den Verkehr aus Richtung Bottrop. Auch hier hätte sich die SPD statt des Stoppschildes eine Ampel vorstellen können. „Es wird zum Verkehrskollaps kommen“, befürchtet Ulrich Schulte-Wieschen.

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