Essen. Schläger, Drogen, Sextäter und renitente Schwarzfahrer: Die Bundespolizei hatte am Wochenende alle Hände voll zu tun im Essener Hauptbahnhof.
Körperverletzungen, Drogendelikte und sexuelle Belästigungen: Die Bundespolizei blickt auf ein arbeitsreiches Wochenende im Essener Hauptbahnhof zurück.
Wie die Behörde am Montag berichtete, ging es frühen Samstagmorgen los, als ein 24 Jahre alter Essener einen 36 Jahre alten Mann durch einen Kopfstoß verletzt haben soll. Als der Mann den Angreifer beim Urinieren erwischte, ging der 24-Jährige auf den Tunesier los, brach ihm das Nasenbein und beleidigte ihn rassistisch. Gegen den wegen einiger Gewaltdelikte bereits polizeibekannten Essener wurde ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung eingeleitet.
Keine Stunde später fuhr ein Betrunkener mit einem E-Scooter über den Bahnhofsvorplatz. Eine Streife der Bundespolizei überprüfte den 21-Jährigen und stellte beim Atemalkoholtest einen Wert von 1,5 Promille fest. Zuständigkeitshalber wurde der Essener an die Landespolizei überstellt. Gegen ihn wurde ein entsprechendes Strafverfahren eingeleitet.
Mann aus Cuxhaven suchte sein Glück in der Flucht
Gegen 6.30 Uhr leistete ein 26-Jähriger aus Cuxhaven nennenswerten Widerstand. Der Mann sollte im Personentunnel kontrolliert werden. Weil er keine Ausweisdokumente bei sich hatte, sollte er mit zur Wache kommen. Daraufhin versuchte er zu flüchten und musste gefesselt werden. Bundespolizisten stellten eine geringe Menge Marihuana sicher. Gegen den 26-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Drogenbesitzes und Widerstands eingeleitet.
Am Samstagabend überprüften Bundespolizisten überprüften einen 21-Jährigen, nachdem er einen Zug von Duisburg nach Essen ohne Fahrausweis genutzt hatte. Da er zudem erklärte, in Duisburg mehrere Joints geraucht zu haben, wurde er nach Betäubungsmitteln durchsucht. In seinen Taschen stellten Bundespolizeien dann auch Marihuana sicher. Gegen den in Bottrop wohnhaften Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Beförderungserschleichung und unerlaubten Drogenbesitzes eingeleitet.
Schläger umarmten sich und schlossen Frieden
Am Sonntagmorgen folgten eine Prügelei: Gegen 4.35 Uhr prügelten sich zwei 26- und 27 Jahre alte Männer auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs und wurden durch Bundespolizisten getrennt. Noch während der Sachverhaltsaufnahme durch die Einsatzkräfte umarmten sich die beiden und schlossen „Frieden“. Auf einen Strafantrag wegen Körperverletzung verzichtete das Duo ausdrücklich.
Eine Stunde später soll ein 37-Jähriger aus Bottrop zwei Frauen in der S-Bahn 9 zwischen dem Essener Hauptbahnhof und Essen-Borbeck sexuell belästigt haben, weil er sie an den Oberschenkeln berührt, an die Brust und in den Ausschnitt gefasst haben soll. Daraufhin machten beide Geschädigte lautstark auf sich aufmerksam, so dass Reisende auf die Situation reagieren konnten. Bundespolizisten nahmen den Mann vorläufig fest und leiteten gegen ihn ein Strafverfahren wegen sexueller Belästigung ein.
Reinigungsmittel auf den Angreifer gesprüht
Gegen 11.10 Uhr kam es zu einer Körperverletzung in einer Toilette des Hauptbahnhof: Nach Zeugenaussagen soll ein 17-jähriger Jugendlicher aus Frankfurt am Main mit einer Mitarbeiterin der Anlage in Streit geraten sein. Nach Angaben der 50-jährigen Essenerin hätte der 17-Jährige ihr dabei in das Gesicht gespuckt und sie gegen den Arm geschlagen. Die Frau wehrte sich nach eigenen Angaben mit einem Reinigungsmittel, das sie auf den Angreifer sprühte. Bundespolizisten informierten den Erziehungsberechtigten des 17-Jährigen und leiteten ein Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen ihn ein.
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Am Nachmittag schließlich gerieten in einem Schnellrestaurant am Hauptbahnhof ein 24-jähriger Essener und ein 43-jähriger Sicherheitsdienstmitarbeiter des Restaurants aneinander. Nach Angaben von Zeugen soll der 24-jährige den Security-Mann mit Faustschlägen angegriffen haben. Bundespolizisten brachten den Mann zur Wache und stellten seine Identität fest. Auch ihm droht ein Strafverfahren wegen Körperverletzung. Worum es bei der Auseinandersetzung ging, müssen weitere Ermittlungen ergeben. (j.m.)