Essen. Nach einem erfolgreichen Sirenen-Testlauf am Warntag hatten Bürger Fragen. Denn nicht alle hörten die Signale. Feuerwehr lieferte Erklärungen.

Essens neue Sirenen heulten zum ersten Mal auf am landesweiten Warntag. Technische Probleme gab es keine, es lief alles nach Plan, heißt es bei der Feuerwehr, die von einem erfolgreichen Testlauf sprach, den der neue Chef der Behörde, Thomas Lembeck, in der Leitstelle an der Eisernen Hand verfolgte. Doch dass die Tonschleudern nicht im gesamten Stadtgebiet wahrzunehmen waren, irritierte einige Bürger dann doch.

Für den Umstand, dass nicht alle Essener die Signale hörten, gibt es eine simple Erklärung, so Feuerwehrsprecher Mike Filzen. Bislang sind gerade einmal 17 der geplanten 86 Heuler installiert und die stünden nun mal ausschließlich im Essener Norden, wo sich die potenziell störanfälligsten Betriebe befinden und fast 50 Prozent der Bevölkerung wohnt. Bis alle Standorte bestückt sind, dürften noch zwei Jahre vergehen. „Erst dann gibt es eine flächendeckende Alarmierung, auch im Süden“, sagt Filzen.

Einigen Bürgern kam der Alarm besonders leise vor

Einige bemerkten, dass die neuen System deutlich leiser sind, als die pilzförmigen Krachschleudern, die sie noch aus den Zeiten des kalten Krieges kannten. Damals, so Filzen, zählte Essen gerade einmal 50 Sirenen, die entsprechend lauter sein mussten, um überall in der Stadt gehört zu werden.

Fragen gab es offenbar auch zu der „Nina“-App, die Warnungen auf Smartphones spielt, und kurz vor den Sirenenstart auf den Probealarm aufmerksam machte. Filzen wies darauf hin, dass „Nina“ ein webbasiertes System sei. Damit die Informationen empfangen werden können, sei eine Datenverbindung ins Internet notwendig, und: „Im Übrigen muss die aktuelle App installiert und richtig konfiguriert sein.“

Landesweiter Warntag künftig alle sechs Monate geplant

Auf den Leitstellen von Feuerwehr und Polizei lief zudem eine überschaubare Zahl von Anrufern auf, die trotz aller Informationen im Vorfeld irritiert nachfragten, was es denn mit dem Geheule im Norden der Stadt auf sich habe. Polizeisprecher Christoph Wickhorst kam auf eine „kleine zweistellige Zahl“.

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Der landesweite Warntag wird in Zukunft voraussichtlich zwei Mal im Jahr durch das NRW-Innenministerium ausgerufen – der nächste der Termin dürfte demnach der erste Donnerstag im März des kommenden Jahres sein.