Stefan Tumczak aus Essen holte vor zweieinhalb Jahren 32.000 Euro bei Günther Jauch. Warum er nach der Sendung fast ein bisschen berühmt wurde.
Die Quiz-Sendung „Wer wird Millionär“ feiert mit einer Sonderausgabe (Montag, 20.15 Uhr, RTL) ihren 20. Geburtstag. Stefan Tumczak (35) aus Essen war vor zweieinhalb Jahren dabei – er erlangte nach seinem Auftritt so etwas wie eine kurze Berühmtheit.
32.000 Euro sahnte Tumczak damals ab: „Von dem Geld habe ich meine Kredite bezahlt und mir ein paar schöne Sachen gegönnt“, sagt Tumczak jetzt. Zum Beispiel eine gute Küchenmaschine und eine Digitalkamera, denn Tumczak kocht und fotografiert gern. Doch er hatte noch Schulden wegen zweier Umzüge, die er vorher stemmen musste, und das Studium der Philosophie und Anglistik hatte ein tiefes Loch in seine Kasse gerissen: „Früher gab es mal Studiengebühren in NRW. Die musste ich noch zurückzahlen, und wegen der Gebühren habe ich mein Studium auch aufgegeben.“
Nervös war er nicht
Er hatte schon immer gewusst, dass er in Sachen Allgemeinbildung ganz gut ist: „Das hatten mir Freunde oft gesagt.“ Also bewarb er sich „einfach mal so“ bei der Sendung. Der erste Versuch schlug fehl, beim zweiten klappte es. „Ich weiß noch, wie ich im Studio saß - es wirkte viel kleiner und unspektakulärer als im Fernsehen.“ Nervös? „Nein, war ich nicht.“ Wer hat gesagt: Je mehr er von den Menschen sehe, desto lieber habe er Hunde? „Friedrich der Große“ – Stefan Tumczak wusste das noch auf Anhieb. Doch bei den nächsten Themen brauchte er die Hilfe des Publikums. Es brachte ihn weiter bei einer Frage zu den damals aktuellen Pop-Charts, und dass Norwegen das Land ist, in dem der amtierende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schon zweimal Regierungschef war – auch diese Antwort bekam Tumczak nur mit Hilfe heraus.
Bei der nächsten Frage machte Tumczak Schluss: Was machen 29 Millionen Deutsche regelmäßig – RTL-Teletext lesen, twittern oder Videospiele spielen? „Videospiele“ war richtig – doch Tumczak traute sich die richtige Antwort nicht zu. „Ich hatte mir 16.000 Euro als Ziel gesetzt – so gesehen, war ich zufrieden.“
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Ein Haarpflege-Experte mit Glatze
Tumczak erzielte einige Aufmerksamkeit und Lacher im Fernsehstudio, als er berichtete, als Haarpflegemittel-Experte für die Drogeriekette „dm“ zu arbeiten – denn er selbst trägt Glatze. Doch dieser kuriose Umstand war nach der Sendung einer Boulevardzeitung ein ganzer Artikel über Tumczak wert. Noch heute arbeitet Tumczak bei „dm“; dort hatte er nach Abbruch seines Studiums eine Ausbildung als Drogist angefangen. „Das war, wie sich schnell herausstellte, genau das Richtige für mich.“
Noch heute schaltet er manchmal den Fernseher ein, wenn „Wer wird Millionär“ läuft, und „die Sendung mit meinem Auftritt habe ich auch irgendwo noch auf einem USB-Stick.“