Essen. Was ist Macht? Ganz oben stehen und alles machen dürfen? Wie die Junge Triennale in Katernberg mit Aufstiegsfragen umgeht.
„Macht ist – wenn man etwas geschafft hat“, heißt es am Ende der gut einstündigen Theaterperformance, die die Junge Triennale in dieser Spielzeit unter das Thema „#NoFear. Macht den Weg frei“ stellt. Dem begeisterten Premierenapplaus auf Pact Zollverein nach ist das Ergebnis eindeutig: Die 13 beteiligten Jugendlichen von „Mit ohne alles“ haben mächtig was geschafft!
Aus Begegnungen mit Menschen im Stadtteil Katernberg, aus Interviews mit öffentlichen Personen wie dem Pfarrer und Bezirksbürgermeister vor Ort, vor allem aus persönlichen Erlebnissen und Debatten haben die jungen Akteure in Kooperation mit dem Theaterkollektiv Berlocken eine vielfältige Macht-Collage erstellt, die nicht nur nach den Einflüssen von Geld und hohen Ämtern fragt.
Was also ist Macht? Alles zu dürfen, wozu man Lust hat? Das erste selbst verdiente Geld im Portemonnaie zu haben? Oder einfach nur „ganz oben zu stehen“? Bis man oben ist, kann es jedenfalls anstrengend werden. In einem eindrucksvollen, ständig verschiebbaren Bühnenbild aus bunten, zu einer riesigen Kletterwand getürmten Würfeln sind die jungen Akteure in ihren farbigen Anzügen fast ständig in Bewegung. Klettern, laufen, stürmen, und finden zu immer wieder neuen Bildern und Gruppenchoreografien.
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Die Macht ist mit ihnen und spornt zu einer komplexen Betrachtung des Themas an. Es geht um Aufstiegs-Fragen in einer nur bedingt durchlässigen Gesellschaft, um die Ungleichbezahlung von Mann und Frau und warum sich auf der Liste der mächtigsten Menschen der Welt unter den ersten zwölf gerade mal eine Frau – Angela Merkel – befindet.
Es ist eindrucksvoll, wie überzeugend und souverän die jungen Darsteller ihre Haltungen und Erfahrungen dabei formulieren. Diese Macht-Scouts in Azurblau, Magenta und Zitronengelb wollen nach oben – aber nicht auf Kosten ihrer Mitstreiter: Macht als Teamleistung. Bei der Ruhrtriennale 2020 soll es dann um das Thema Zukunft gehen.