Essen. Der Taxiräuber, dem auch Überfälle in Essen zur Last gelegt werden, scheint gefasst. Chef von Taxi Essen ist erleichtert und besorgt zugleich.

Der Taxiräuber, der auch in Essen ein Taxi überfallen hat, ist offenbar gefasst. Die Polizei nahm am Donnerstagabend einen Mann in Bottrop fest, der für insgesamt vier Taten verantwortlich gemacht wird. Am 16. Juli soll er bei einer Fahrt vom Hauptbahnhof in Gelsenkirchen nach Essen den Taxifahrer an der Ruhrglasstraße mit dem Messer bedroht haben. Als dieser sich wehren wollte und nach dem Messer griff, wurde er leicht verletzt. Der Täter flüchtete mit dem Taxi. Das Auto ließ er kurze Zeit später an der Arenbergstraße stehen. Zwei Tage zuvor traf es einen Taxifahrer in Essen, der den Täter nach Bottrop gefahren hatte. Janet Lindgens sprach mit Michael Rosmanek, Vorstandsvorsitzender der Taxigenossenschaft Taxi Essen.

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Herr Rosmanek, sind Sie erleichtert, als Sie die Nachricht von der Festnahme bekamen?

Rosmanek: Natürlich ist man das, allerdings mischt sich die Erleichterung mit der Sorge, dass es nun Nachahmer geben könnte.

Wie kann sich ein Taxifahrer vor solchen Überfällen schützen?

Der Täter ist immer in das Fahrzeug eingestiegen und hat sich irgendwo hin bringen lassen. Wir können ja schlecht verhindern, dass jemand ins Taxi steigt. Eigentlich kann sich ein Fahrer kaum gegen solche Taten wappnen. Häufig ist es die Erfahrung, die einen Fahrer misstrauisch werden lässt. Vor allem wenn es zu entlegenen Zielen geht.

Es gibt Forderungen von Fahrern, dass alle Taxen mit Kameras ausgestattet sein sollten.

Das obliegt den Unternehmen selbst, ob sie es tun. Bei uns in der Genossenschaft gibt es zwei oder drei, die diese Technik nutzen. Die Idee ist, dass die Kamera während der Fahrt läuft und sobald der Fahrgast ausgestiegen ist, die Bilder wieder gelöscht werden. Nur in dem Fall des aktuellen Taxiräubers hätte das auch nichts gebracht, da er die Fahrzeuge ja verbrannt hat. Dann wäre die Kamera vermutlich auch futsch gewesen. Ich glaube daher, dass Kameras vielleicht ein Hilfsmittel sind, aber keinen generellen Schutz bieten.

Was würden Sie vorschlagen?

Mich ärgert, wenn in den Medien Bargeld-Summen genannt werden, die angeblich ein Räuber erbeutet. Da werden 800 oder 1200 Euro genannt. Mal davon abgesehen, dass ich glaube, dass solche Summen übertrieben sind, plädiere ich dafür, möglichst wenig Bargeld im Taxi mitzuführen. So sinkt der Anreiz für Überfälle.