Essen. Der Blindgänger, der Donnerstag in Altenessen gesprengt wurde, riss einen tiefen Krater in den Kleingarten. Autofahrer stöhnten über lange Staus.

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg werden in Essen nahezu wöchentlich entschärft. Und meistens geht alles glatt. Das obligatorische Bild danach sieht immer ähnlich aus. Auf der Ladefläche eines Transporters ruht die entschärfte Bombe und die Feuerwerker der Bezirksregierung halten den Zünder in der Hand. Ganz anders das Szenario bei dem Blindgänger in der Altenessener Kleingartenanlage, der am Donnerstagnachmittag bei Sondierungsarbeiten entdeckt worden war. Die britische Fünf-Zentner-Bombe musste an Ort und Stelle gesprengt werden. Eine Aktion, die den Gartenbauverein Bernetal an der Ellernstraße buchstäblich erschütterte.

Grünes Gartentörchen wird bei der Detonation aus der Verankerung gerissen

So sah der Fundort in der Kleingartenanlage Bernetal vor der Sprengung aus. Der Blindgänger wurde bei Sondierungsarbeiten gefunden.
So sah der Fundort in der Kleingartenanlage Bernetal vor der Sprengung aus. Der Blindgänger wurde bei Sondierungsarbeiten gefunden. © feuerwehr | mike filzen

Das Bild, das Feuerwehrsprecher Mike Filzen, nach der kontrollierten Sprengung um 18.15 Uhr aufnahm, zeigt einen mehrere Meter tiefen Krater. Das grüne Gartentörchen ist aus der Verankerung gerissen und durch die Luft gewirbelt worden. Auch der Gehweg ist komplett zerstört, die Pflastersteine liegen durcheinander gewirbelt unter Mutterboden. Die Bombe konnte nicht entschärft werden, weil sich der Zünder des Blindgängers verformt hatte.

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5100 Menschen waren von dem Bombenfund betroffen, 30 Anwohner fanden vorübergehend Unterschlupf in der Betreuungsstelle des Malteser Hilfsdienstes. 200 Einsatzkräfte waren vor Ort, bei der Hotline der Stadt gingen 250 Anrufe besorgter Bürger ein. Autofahrer stöhnten über lange Staus im Umfeld der Fundstelle. Die Gladbecker Straße (B 224), eine der verkehrsreichsten Ausfallstraßen der Stadt, war eine Stunde lang komplett dicht.