Essen. Die Finanzspritze des Landes über 113,5 Mio Euro für die Ruhrbahn sollen dazu dienen, das sanierungsbedürftige U- und Straßenbahnnetz zu erneuern

Diese Finanzspritze des NRW-Verkehrsministers tut der Ruhrbahn gut: Das Land unterstützt das Essener Verkehrsunternehmen bis 2031 mit insgesamt 113,5 Millionen Euro, damit das Untergrund- und Straßenbahnnetz erneuert werden kann. „Als kommunales Verkehrsunternehmen freuen wir uns über die Entscheidung des Landes und das damit verbundene Bekenntnis zum Öffentlichen Personennahverkehr“, erklärte Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller und fügte hinzu: „Die Förderung wird uns dabei unterstützen, den ÖPNV zukunftsfähig zu machen.“

Die 113,5 Millionen Euro Landesmittel seien „maßnahmenbezogen“ und würden für die Streckeninfrastruktur der Ruhrbahn zur Verfügung gestellt. Um diesen Betrag abrufen zu können, muss die Ruhrbahn selbst rund 280 Millionen Euro an Investitionsmitteln stemmen. „Wir können nun in die Planung gehen und prüfen, wo die Mittel am dringlichsten benötigt werden“, heißt es bei der Ruhrbahn.

Allein die Erneuerung der Zugsicherung schlägt mit 114 Millionen Euro zu Buche

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Beruhigend für das städtische Nahverkehrsunternehmen, das unter einem hohen Investitionsstau leidet: Die bewilligten Fördermittel können über einen Zeitraum von zwölf Jahren abgerufen werden. Hier ein Beispiel, um den Finanzbedarf der Ruhrbahn zu verdeutlichen: Allein die Erneuerung der Zugsicherung werde mit 114 Millionen Euro zu Buche schlagen. Davon würden 40 Prozent, also umgerechnet 45 Millionen Euro, gefördert werden. Für den Rest von rund 69 Millionen Euro muss die Ruhrbahn selbst aufkommen.

15 Verkehrsunternehmen an Rhein und Ruhr unterstützt das Land mit insgesamt einer Milliarde Euro. Lediglich zwei Verkehrsbetriebe erhalten mehr Landesmittel als Essen. Für die Kölner Verkehrsbetriebe gibt’s 258,8 und für die Düsseldorfer Rheinbahn 95,3 Millionen Euro. Ein Gutachten der Landesregierung beziffert den Erneuerungsbedarf der kommunalen Stadt- und Straßenbahnnetze in ganz NRW bis 2031 mit 2,6 Milliarden Euro.

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Ruhrbahn-Kunden, die täglich die Untergrund- und Straßenbahnen nutzen, dürfen schon bis 2022 mit spürbaren Verbesserungen rechnen. Bis dahin soll der Straßenbahnbereich zu 100 Prozent mit Niederflurfahrzeugen ausgestattet sein. Die 26 Fahrzeuge der alten „M-Serie, bei denen der für ältere Fahrgäste besonders beschwerliche Einstieg nur über klappbare Trittstufen möglich ist, sind dann ersetzt.