Essen. Bundesweit haben tausende Menschen für die Rechte von Schiffbrüchigen demonstriert. In Essen produzierten sie martialische Bilder.
Mehr als 5000 Menschen haben nach Angaben der Organisation Seebrücke am Samstag in 13 Städten in NRW für die Rechte von Schiffbrüchigen und Geflüchteten demonstriert. Zudem riefen sie den Notstand der Menschlichkeit aus.
Die größten Protestzüge gab es demnach in Bonn, Köln und Münster, aber auch in der Essener Innenstadt gab es eine Aktion.
Leichensäcke auf dem Kennedyplatz in Essen
Auch interessant
Bei einer Kundgebung auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt legten Aktivisten mehrere Leichensäcke aus, um auf das Schicksal vieler Flüchtlinge hinzuweisen, die bei der Überfahrt übers Mittelmeer ums Leben gekommen sind. Nach Teilnehmerangaben wurde eine Botschaft Carola Rackete, der Kapitänin der „Seawatch 3“ abgespielt. Sie hatte mit Schiffbrüchigen an Bord ohne Erlaubnis der italienischen Regierung den Hafen von Lampedusa angesteuert. Inzwischen kam sie wieder frei.
Demo in Bonn: Teilnehmer lassen Blumen ins Wasser fallen
In Bonn ließen die Teilnehmer von einer Rheinbrücke aus Blumen ins Wasser fallen, um der Toten im Mittelmeer zu gedenken. Zudem werde in der Innenstadt eine blaue Plane ausgelegt mit Papierbooten, die Seenot im Mittelmeer symbolisieren sollten, sagte eine Sprecherin der Seebrücke. 700 Menschen waren demnach in Bonn zusammen gekommen. Die Polizei sprach von 540 Teilnehmern. Alles sei friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher.
Auch interessant
In Köln kamen nach Veranstalterangaben 500 Leute zusammen. In der Innenstadt seien Plakate gezeigt worden, auf denen die Namen der Mittelmeertoten laufend aktualisiert eingetragen wurden, wie eine Sprecherin der Seebrücke berichtete. In Münster nannte ein Sprecher des Veranstalters am Mittag rund 800 Teilnehmer. Auch in Bochum wurde demonstriert: 200 Teilnehmer zeigten sich dort solidarisch mit Carola Rackete.
Seebrücke: ein Zusammenschluss von Ärzten, Flüchtlingshelfern und Friedensaktivisten
Die «Seebrücke» ist nach eigenen Angaben eine Bewegung, die von Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen wird. Zu den Unterstützern gehören demnach auch Ärzte, Flüchtlingshelfer und Friedensaktivisten. (red/dpa)