Essen. Der Essener Netzwerktreff fand zum zweiten Mal statt und auch nach der gelungenen Premiere kamen wieder rund 300 Gäste in die Funke-Zentrale.

Beim ersten Mal ist ja bekanntlich alles neu und damit besonders spannend. Doch würde auch der zweite Funke Treff zum Erfolg werden und viele Gäste in die neue Zentrale der Funke Mediengruppe ziehen? Die Antwort darauf gab es am Dienstagabend schnell: Schon kurz nach dem Beginn um 19 Uhr waren die Betriebskantine und die Terrasse gut gefüllt und es plauderten alsbald rund 300 Gäste angeregt bei einem kühlen Bier oder einem Glas Weißburgunder. Viele unter ihnen waren schon beim ersten Mal im März dabei. „Man trifft hier Menschen an einem Punkt und knüpft dadurch viele Kontakte an einem Abend“, lobte Essens Sparkassenchef Helmut Schiffer das Veranstaltungsformat.

Das Konzept eines neuen Netzwerktreffs in der Stadt scheint also aufzugehen. Eines, das der Sprecher der Funke-Geschäftsführung Andreas Schoo so beschrieb: „Der Funke Treff möchte eine Kommunikationsplattform sein. Wir wollen Impulsgeber sein und neue Ideen einbringen.“ Dafür war auch eine Podiumsdiskussion gedacht, die es beim ersten Mal noch nicht gab, die aber künftig zu einem regelmäßigen Element der Veranstaltung werden soll.

Brauereichef Thomas Stauder mit Ehefrau Ricarda, Sparkassen-Vorstand Oliver Bohnenkamp und Funke-Geschäftsführer Andreas Schoo (v.l.)
Brauereichef Thomas Stauder mit Ehefrau Ricarda, Sparkassen-Vorstand Oliver Bohnenkamp und Funke-Geschäftsführer Andreas Schoo (v.l.) © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Zur Premiere ging es um das hochaktuelle Thema Digitalisierung. Funke-Kommunikationschef Tobias Korenke hatte dazu die Chefredakteurin des Online-Portals DerWesten, Marie Todeskino, und die Digitalisierungsexperten Henrik Hahn vom Chemieriesen Evonik und Peter Adelskamp von der Stadt Essen aufs Podium geladen. Dass Digitalisierung längst keine Nische mehr ist, in denen sich IT-Leute tummeln, sondern ganze Arbeitsprozesse umgestoßen werden, wurde schnell deutlich. Aber auch wie herausfordernd dieser Weg ist, wenn Peter Adelkamp beispielhaft in Aussicht stellte, dass die Bürger in Essen wohl erst in ein bis zwei Jahren ihr Auto auch im Internet anmelden können. In einer der nächsten Podiumsdiskussionen wird es dann sportlich, wie Andreas Schoo schon einmal verriet. Dann soll es um eine mögliche Olympiabewerbung der Rhein-Ruhr-Region gehen.

Fernsehkoch Björn Freitag trifft Galerist

Horst Melzer, früherer Olympia-Beauftragter, hatte passenderweise sogar das Papier aus dem Jahr 2001 vor ab mitgebracht, mit dem sich die Rhein-Ruhr-Region schon einmal für die Olympischen Sommerspiele 2012 empfehlen wollte. Dass die Region diesmal mit ihren vielen bereits vorhandenen, nahe beieinander gelegenen Sportstätten punkten könne und somit nicht dem üblichen Neubauwahn nacheifern müsste, hält Melzer in diesen klimabewussten Zeiten für einen schlagendes Argument.

Tobias Korenke, Marie Todeskino, Henrik Hahn und Peter Adelskamp diskutierten über Digitalisierung.
Tobias Korenke, Marie Todeskino, Henrik Hahn und Peter Adelskamp diskutierten über Digitalisierung. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Das Ruhrgebiet kulinarisch in alle Welt zu tragen, dafür sorgt beispielsweise der Dorstener Fernsehkoch Björn Freitag, der sich den Termin in Essen trotz zahlreicher Drehtermine freigeschlagen hatte. Dabei sei er in letzter Zeit noch nicht einmal dazu gekommen, seinen guten Freund Nelson Müller in seiner neuen Adresse zu begrüßen. Noch dazu liegt Müllers Restaurant nicht unweit vom Kunstraum Schulte-Goltz und Noelte, wo Freitag schon vor 15 Jahren sein erstes Bild gekauft hat. Dass Sternekoch und Galerist beim Funke Treff kulinarisch und künstlerisch einiges zu bereden hatten, versteht sich. Nur bei Currywurst und Schnitzelbrötchen wollte der Gastronom an diesem Abend nicht zugreifen: „Ich versuche gerade, Kohlenhydrate zu reduzieren.“

53. Geburtstag mit 300 Gästen

Auch Museumschef Peter Gorschlüter konnte man im angeregten Austausch mit Lichtburg-Chefin Marianne Menze erleben. „Wenn man sich ganz ungezwungen trifft, hat man eher die Gelegenheit, etwas gemeinsam zu entwickeln“, findet Menze und lobt die ausgewogene Mischung. „Keine reine Kultur-, keine reine Politikveranstaltung. Man trifft Leute, die man sonst nicht sehen würde.“

Sprachen über Kunst und Küche (v.l.): Fernsehkoch Björn Freitag, der Velberter Gastronom Walter Stemberg und DJ Moguai (André Tegeler).
Sprachen über Kunst und Küche (v.l.): Fernsehkoch Björn Freitag, der Velberter Gastronom Walter Stemberg und DJ Moguai (André Tegeler). © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Essens wohl bekanntester Müllmann Turgay Tahtabaş, der Gründer des ausgezeichneten Projektes „Zukunft Bildungswerk“, hatte am Dienstag seinen 53. Geburtstag und kam trotzdem zum Funke Treff. „Ich habe allen gesagt: Ich feiere mit 300 Gästen und muss dafür nichts bezahlen“, scherzte er.

Der nächste Funke-Treff findet am 3. September statt.