Essen. Mit einer hohen Haftstrafe endete jetzt der Prozess gegen einen Essener (52). Der Familienvater hatte seine Stieftochter und den Sohn missbraucht.

Nach einer Missbrauchs-Serie in der eigenen Familie ist ein Vater aus Essen am Mittwoch vor dem Landgericht zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte gestanden, sich erst an seiner Stieftochter und dann an seinem Sohn vergangen zu haben.

„Für uns wird immer unerklärlich bleiben, was Sie gemacht haben“, sagte Richter Markus Dörlemann dem 52-Jährigen bei der Urteilsbegründung. „Als Vater haben Sie eine ganz besonders vertrauensvolle Rolle gehabt.“ Deshalb auch die hohe Strafe. „Wir wollen zeigen, welches große Unrecht hier geschehen ist.“

Vater missbrauchte Stieftochter und Sohn

Der Industriearbeiter aus Essen war bereits im März 2018 zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, weil er seine Stieftochter missbraucht hat. Diese Strafe wurde nach Bekanntwerden weiterer sexueller Übergriffe auf den anfangs erst neun Jahre alten Sohn nun aufgestockt. Der Schüler selbst hatte nach dem Geständnis seines Vaters nicht Zeuge vernommen werden müssen. Bei der Urteilsbegründung war er allerdings mit im Gerichtssaal – und fiel seiner Mutter anschließend weinend um den Hals.

Die sexuellen Übergriffe waren bei Wochenendbesuchen in der Wohnung des Angeklagten passiert – nach der Trennung der Eltern. Mit dem Urteil blieben die Richter unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die sogar sieben Jahre und neun Monate Haft gefordert hatte.