Nordviertel. Der umgebaute Bauwagen Tiegelino bringt Bildung zu Kindern, die sonst wenig Kontakt zu ihr haben. Nun zieht er im Essener Nordviertel um.

Der zu einem Begegnungsort umgewandelte Bauwagen „Tiegelino“ bekommt einen neuen Standplatz. Künftig steht er auf dem Spielplatz an der Nordviertel-Grundschule an der Peterstraße. Am Montag, 1. Juli, wird die Einweihung auf Einladung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), Regionalverband Ruhr, von 14 bis 17 Uhr gefeiert. Eingeladen sind die Nachbarn des Eltingviertels, die Kinder und deren Familien sowie die im Stadtteil wirkenden Institutionen. Auf sie wartet ein tiegelino-typisches buntes Programm mit Spiel- und Spaßangeboten. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Zur Eröffnung spricht SPD-Bundestagsabgeordneter Dirk Heidenblut.

Gabi Wittekopf (links) hat den Bauwagen für die Kinder- und Jugendarbeit entdeckt, und Bildhauerin Harriet Wölki setzt die Idee in praktische Arbeit um.
Gabi Wittekopf (links) hat den Bauwagen für die Kinder- und Jugendarbeit entdeckt, und Bildhauerin Harriet Wölki setzt die Idee in praktische Arbeit um. © FUNKE Foto Services | Knut Vahlensieck

Die Tiegelschule gab dem bunten Bauwagen den Namen

Der bunte, ausgediente Bauwagen bekam seinen Namen, als er vor drei Jahren auf Initiative des Isaab (Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung) in den Schulgarten der Tiegelschule im Nordviertel gestellt wurde. Hier waren viele Flüchtlinge vorübergehend untergebracht worden, und der „Tiegelino“ brachte wenigstens etwas Abwechselung in den Alltag der Kinder.

Als die Flüchtlingsunterkunft geschlossen wurde, fanden der ASB und Issab an der Getrudiskirche am Viehofer Platz einen neuen Standplatz. Die Firmen „Open Grid Europe GmbH“ Essen und „Mackscheidt“ aus Mülheim transportieren den Wagen kostenlos ins Nordviertel, wo er seitdem im Garten der Kirche steht. Diakon Winfried Rottenecker war begeistert: „Wie alle Räumlichkeiten in St. Gertrud stellen wir auch unseren Garten für die wertvolle Stadtteilarbeit zur Verfügung.“ Die Bildhauerin Harriet Wölki lud zum Beispiel Kinder ein, mir ihre eine Lehmhütte zu bauen.

Tiegelino zieht weiter ins Eltingviertel

Nun also zieht der Tiegelino weiter. Jonas Lucht (34), der bisher für das Issab im Stadtteil unterwegs war und nun beim ASB als Stadtteilarbeiter tätig ist, erläutert: „Im Rahmen des Programms ,Starke Quartiere – starke Menschen’ soll der Tiegelino Bildungsangebote für Kinder, aber auch für deren Familien machen. Das Programm wird von der Europäischen Union sowie dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Auch Harriet Wölki setzt ihre Bildungsarbeit mit Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren aus dem Nord- und dem Eltingviertel fort. Diesmal gemeinsam mit dem „Kultur-Rucksack NRW“. Ziel dieses landesweiten Vorhabens ist, allen Kindern und Jugendlichen kostenlose oder deutlich kostenreduzierte kulturelle Angebote zu eröffnen. Dazu gehört die „Lichtwerkstatt“, die Harriet Wölki von Mittwoch, 19. Juni, bis zum 25. Juni jeweils von 17 bis 19 Uhr in ihrem Atelier „elTing“, Eltingstraße 26, öffnet. Hier werden wetterfeste Lampions und Lichtobjekte gebaut, die beim 6. Lichterfest im Eltingviertel gezeigt werden. Außerdem steht ein Besuch im Museum „Camera Obscura“ in Mülheim am Samstag, 6. Juli, auf dem Programm.

In den Sommerferien folgt dann die „Lehmwerkstatt“. Vom 15. bis 23. Juli wird täglich von 10.30 bis 14 Uhr weiter an der Lehmhütte im Garten von St. Gertrud gebaut.