Essen. Die Essener Spitzenköche Berthold Bühler und Heinz Furtmann ziehen für die 20. Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ wieder die Kochjacke an.
Es ist das gastronomische Comeback des Jahres: Die beiden Essener Spitzenköche Berthold Bühler („Résidence“) und Heinz Furtmann (Kölner Hof) tun sich für die Gastromeile „Essen verwöhnt“ (3. bis 7. Juli, Kettwiger Straße) zusammen. Mit dem Frischeparadies als Partner beziehen sie eines der weißen Pagodenzelte in der Essener Einkaufsstraße. Zurzeit sind sie dabei, für dieses Event ein schlagkräftiges Team aus ehemaligen Mitarbeitern und Kollegen zusammen zu stellen. Bühler und Furtmann stecken voller Tatendrang und sagen: „Wir wollen die Gourmetmeile kulinarisch rocken.“
Eine Schlagzeile feuerte die begeisterten Essener Köche an
Im April waren noch dunkle Wolken über das Gourmetspektakel gezogen. „Essener Wirte verlieren Appetit auf Gastro-Meile“ titelte diese Zeitung, als bekannt wurde, dass „Essen verwöhnt“-Organisator Rainer Bierwirth wegen Absagen von Essener Gastronomen Kollegen aus den Nachbarstädten gewinnen musste. Eine Schlagzeile, die Bühler und Furtmann, beide begeisterte Essener und Lokalpatrioten, regelrecht anfeuerte. „Jetzt erst recht“, sagten sie und beschlossen, die Kochjacke wieder anzuziehen.
Bühler, 67, zählt zu den besten Köchen Deutschlands. Mehr als ein Vierteljahrhundert hielt er mit dem vor zwei Jahren geschlossenen Kettwiger Restaurant „Résidence“ zwei Michelin-Sterne, das einzige Essener Restaurant in dieser Liga. Heinz Furtmann, 66, führte mit Ehefrau Romy den legendären, vor vier Jahren geschlossenen Kölner Hof in Holsterhausen, ebenfalls über Jahrzehnte eine Spitzenadresse für Feinschmecker.
Heinz Furtmann serviert Lammnüsschen und Berthold Bühler Hummer auf dicken Bohnen
Dass die beiden Altmeister ausgerechnet zum 20. Jubiläum von „Essen verwöhnt“ ihr Meilen-Comeback wagen, erfreut besonders Organisator Rainer Bierwirth. „Bühler und Furtmann waren über Jahre Platzhirsche bei Essen verwöhnt, sie werden alte und neue Besucher in die Essener Innenstadt ziehen und das Image unserer Gastronomie aufwerten.“
Feinschmecker und treue Fans dürfen sich besonders freuen. Furtmann wird bei „Essen verwöhnt“ einen Klassiker aus dem Kölner Hof auftischen: das Lammnüsschen, das in der Vergangenheit bestimmt schon zigtausend Mal über die Zelt-Theke in der Kettwiger ging. Und Berthold Bühler kündigt augenzwinkernd an: „Wir hummern die Meile für Essen.“ Auf den Tisch kommt „Hummer auf dicken Bohnen“ – das Gourmet-Gericht, das ihm einst den zweiten Stern einbrachte. Beim Stichwort Hummer philosophiert der Spitzenkoch über die Vorzüge des Alters. Augenzwinkernd sagt er: „Der Hummer ist das einzige Lebewesen, das im Alter kräftiger und fruchtbarer wird – und in diesem Punkt sind wir Köche wie Hummer.“