Essen. Wenige Stunden vor dem letzten „Kiss“-Auftritt haben sich Leser in unserer Funke-Zentrale eingestimmt – und wurden in ihre Idole verwandelt.

Yannik Werdin könnte ein Enkel von Rockopa Gene Simmons sein. Aber an diesem Nachmittag verwandelt sich der 22-Jährige in den legendären „Kiss“-Bassisten. „Wenn schon, denn schon“, findet Make-up-Artistin Caro Groborz und pinselt auch schon die ersten Konturen auf das im Gegenteil zu Simmons noch gänzlich furchenfreie Gesicht des Esseners, der gerade sein duales Studium beim Finanzamt absolviert. „Das ist gleich ein bisschen wie Malen nach Zahlen“, lacht die 36-jährige Hagenerin.

Fans stimmen sich mit Make-up, Leckereien vom Grill und Cocktails auf das Konzert ein

Auf dem Weg zum Simmons-Ebenbild: Yannik Werdin (22) wird von Caro Groborz professionell geschminkt.
Auf dem Weg zum Simmons-Ebenbild: Yannik Werdin (22) wird von Caro Groborz professionell geschminkt. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Sonst schminkt Groborz die Laufsteg-Prominenz von Paris bis New York. Jetzt hat sie ihre Utensilien auf dem sonnigen Innenhof der Funke Mediengruppe ausgebreitet. Wenige Stunden vor dem laut Band-Ankündigung letzten und damit historischen Auftritt der US-Rockband „Kiss“ stimmt sich eine Truppe erwartungsfroher Fans mit Cocktails, Leckereien vom Grill und ganz viel guter Laune auf die Abschiedsvorstellung der amerikanischen Kultband ein. Die glücklichen Gewinner haben bei der Verlosung der Funke Mediengruppe nicht nur Tickets fürs Stadion, sondern auch ein Vorabtreffen in der neuen Redaktions-Zentrale am Jakob-Funke-Platz gewonnen.

Musiker touren ein letztes Mal um den Globus

Die mit viel Trommelwirbel angekündigte „End Of The Road“-Tour führt die legendären Musiker noch einmal rund um den Globus. Einzige NRW-Station ist das Essener Rot-Weiss-Stadion. Und deshalb kann Yannik Werdin sein Glück kaum fassen, als Gewinner der Ticket-Verlosung inklusive Schminkaktion dabei zu sein. Mit seinem Vater Detlef ist der 22-jährige Rot-Weiss-Fan sonst Dauergast im Stadion, „da fühlen wir uns heimisch“. Doch das „Kiss“-Konzert ist eine echte Premiere für das Vater-Sohn-Gespann, das sich für den großen Abend noch extra mit bedruckten T-Shirts der Band ausgestattet hat.

Auch Michael Schütte aus Dinslaken trägt seine musikalischen Helden als Sticker auf der Jacke. „Wenn man Rock und Metal mag, dann ist ,Kiss’ natürlich essenziell“, sagt der Niederrheiner, der die Gruppe auch schon beim Festival „Rock am Ring“ gesehen hat. „Man weiß, dass das ein Riesenspektakel wird“, freut sich Schütte auf den Auftritt. In Leipzig hat die Band zuletzt Feuerfontänen gezündet und Kunstblut gespuckt. Schütte ist sich sicher: „Das wird ein historischer Abend. Und das praktisch gleich vor der Haustür.“

Oma weigerte sich, Kinderzimmer mit „Kiss“-Postern zu betreten

Auch Jeanette Laufen will sich den großen Moment nicht entgehen lassen und hat sich von ihrem alten Schulfreund Stefan Mysliwitz zum Stadion-Besuch einladen lassen. „Ich war im 5. Schuljahr und hatte mir damals das „Kiss“-Poster aus der Bravo in mein Zimmer gehängt. Von da an hat sich meine Oma geweigert, mein Zimmer zu betreten“, lacht die Wuppertalerin über die Jugenderinnerung.

Yannik Werdin übt sich derweil schon in einer sonst eher selten praktizierten Geste: Zunge rausstrecken. Spätestens beim Lieblingssong „I Was Made for Lovin‘ You“ will er an diesem Abend mal ganz Simmons sein. Dass die schwarz-weiße „Kiss“-Bemalung bis dahin auch bei 28 Grad Außentemperatur hält, dafür hat Caro Groborz gesorgt. „Mit ganz viel Puder, da kann er ruhig Vollgas geben.“