Essen-Heisingen. Die Ruhrbahn streicht in Essen Verbindungen. Kinder aus Heisingen kommen nicht mehr mit dem Bus direkt zur Schule. Viele Eltern sind verärgert.

Um ihr Angebot an anderer Stelle zu verbessern, streicht die Ruhrbahn zum 9. Juni mehrere Einsatzwagen am Morgen und Nachmittag. Davon betroffen sind vor allem Schüler aus Heisingen, die weiterführende Schulen in Bredeney und Werden besuchen.

Sie können künftig nicht mehr direkt durchfahren, sondern müssen am Stadtwaldplatz umsteigen. Zwar kommen die Schüler dann im Fünf-Minuten-Takt nach Stadtwald. Dort aber müssen sie wechseln in die Linie 194, Richtung Bredeney – und die fährt nur alle 20 Minuten. Das verärgert zahlreiche Eltern.

Heisingen ist mit ÖPNV schlecht angeschlossen

„Heisingen ist ohnehin eher schlecht angeschlossen“, beklagt Stefan Rubel, ein Vater aus Heisingen. Man kommt nur mit dem Bus aus dem Stadtteil heraus, morgens ist die Heisinger Straße allerdings oft verstopft. Rubels Kinder, zwölf und 15 Jahre alt, besuchen die Goetheschule in Bredeney. Weil früher die Verbindung sehr umständlich gewesen sei, habe die Ruhrbahn die E-Wagen eingeführt.

„Wir müssen unsere Kinder jetzt deutlich früher losschicken“, sagt Rubel. Die 194 komme nicht nur lediglich alle 20 Minuten, sondern sei zudem oft verspätet. Er fürchtet außerdem, dass der Bus um die Uhrzeit sehr überfüllt sein könnte. Dem will die Ruhrbahn entgegenwirken: Die Linie wird nicht mehr als zweiachsiger Wagen, sondern als Gelenkbus fahren, der 100 Plätze bietet.

„Erhebliche Taktverdichtung auf der Buslinie 145“

Die Streichung der Linien E40 und E48 begründet die Ruhrbahn mit der „erhebliche Taktverdichtung auf der Buslinie 145“. Alle fünf Minuten fährt die 145 ab dem 9. Juni morgens Richtung Innenstadt und nachmittags wieder zurück. Nach Werden soll künftig die neue Linie E41 morgens ab dem Stadtwaldplatz fahren, die Linie E38 bringt die Schüler nachmittags wieder zurück.

Auch wenn die Taktverdichtung für Fahrgäste Vorteile mit sich bringt, ärgert sich Stefan Rubel am meisten darüber, „dass das auf dem Rücken der Kinder geschieht“. Damit verschlechtere sich das Angebot für einen der Hauptkunden. Er verstehe nicht, warum die zwei Busfahrten, um die geht, nicht erhalten bleiben können. Und fürchtet zudem, dass nun wieder mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Goetheschule und zum Grashof-Gymnasium bringen. „Dort bricht sowieso morgens schon der Verkehr zusammen.

Die Ruhrbahn sagt dazu: „Wir haben Verständnis dafür, dass Neuerungen und Wechsel nicht für alle Fahrgäste zu gleichen Teilen Vorteile bringen.“ Die Nachteile beträfen in dem Fall rund 65 Schüler aus Heisingen.