Die Sanierung wäre kostspieliger als ein Neubau. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zum Schulstandort Mintarder Weg.
Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zum Standort Mintarder Weg der Schule an der Ruhr wurde jetzt der Bezirksvertretung IX präsentiert. Zur Erinnerung: Die Kettwiger Grundschule im Ortsteil vor der Brücke musste im Januar 2017 wegen Schadstofffunden geschlossen werden. Aus einer ehemaligen Reinigung, deren Grundstück an das Schulgelände grenzt, war Tetrachlorethen in das Schulgebäude gelangt. 150 Kinder zogen damals zur Gustavstraße, in die Dependance der Schule an der Ruhr.
Entscheidung fällt nicht nur aus finanziellen Gründen
Jetzt ist klar: Der Komplex am Mintarder Weg, der aus den 1930er Jahren stammt, wird abgerissen. Diese Entscheidung fällte die zuständige Fachverwaltung nicht nur aus finanziellen Gründen. Die Schule war in ihren Anfängen eine Volksschule – für evangelische und katholische Kinder, aufgeteilt in zwei Trakte mit zwei Eingängen. Für die heutigen pädagogischen Ansätze kaum tauglich.
Außerdem ist Barrierefreiheit nicht gegeben, und es liegen erhebliche Brandschutzmängel vor. Ein weiterer Punkt, der klar gegen eine weitere Nutzung des Gebäudes spricht: Es wurden zahlreiche weitere Schadstoffe gefunden – unter anderem Asbest.
Neubau wird knapp 14 Millionen Euro kosten
Auch bei den Kosten spricht alles für Abriss und Neubau. Der wird knapp 14 Millionen Euro kosten, die komplette Sanierung nach aktuellen energetischen Stand 15,6 Millionen Euro.
Jetzt wird das Vergabeverfahren in Gang gesetzt, alle anfallenden Arbeiten werden europaweit ausgeschrieben. Voraussichtlich im Herbst oder Winter 2019 kann mit der konkreten Planung begonnen werden. Das Raumkonzept ist allerdings schon vorhanden und liegt aktuell dem Rechnungsprüfungsamt vor.
Die neuen Prognosezahlen liegen im Sommer vor
Das bestehende Gebäude an der Gustavstraße, der Hauptstandort der Schule an der Ruhr, ist für Zweizügigkeit ausgelegt, soll aber künftig einzügig geführt werden. Hintergrund ist, dass dann noch Reserven bleiben. Die neue Prognose, wie sich die Zahl der Schüler entwickeln wird, liegt im Sommer vor. Der Standort am Mintarder Weg wird dann künftig zweizügig geführt.
Eigenständige Aula wäre wichtig – immer weniger Veranstaltungsräume im Bezirk
Für die Mitglieder der BV IX, die die Entscheidung für Abriss und Neubau begrüßten, ist besonders wichtig, „dass die künftige Turnhalle am Mintarder Weg mindestens Standardgröße hat, denn sie wird auch von vielen Kettwiger Vereinen genutzt“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Bonmann. Die derzeitige Planung, Turnhalle und Aula zusammenzulegen, solle allerdings noch einmal überdacht werden. Daniel Behmenburg, Vorsitzender der SPD-Fraktion der BV IX: „Eine eigenständige Aula fänden wir wichtig. Es gibt in unserem Bezirk immer weniger Veranstaltungsräume.“
Schule an der Ruhr – eine junge Schule
Die Schule an der Ruhr ist noch jung. Seit dem Schuljahr 2007/2008 werden die beiden bisherigen Grundschulen Brücker Schule und Erich Kästner-Grundschule als Verbundschule unter dem vorläufigen Namen Gemeinschaftsgrundschule Kettwig geführt.
Der südlich der Ruhr gelegene Hauptstandort, der abgerissen wird, ist der Standort Mintarder Weg 43 (ehemals Brücker Schule). Der nördlich der Ruhr gelegene Teilstandort ist der Standort Gustavstraße 26 (ehemals Erich Kästner-Grundschule).