Essen. Das Uni-Radio „Campus FM“ bietet mit "Aufgeweckt" eine neue „Live-Sendung“. Von montags bis freitags gibt es Wissenswertes, Musik und Grüße von Studenten für Studenten. Damit tritt das junge Team den Beweis an, dass gutes Radio auch ohne "Dudelfunk" funktionert.

Sie sind ganz schön „aufgeweckt” - im Wortsinne. Jeden Morgen gibt es von Montag bis Freitag Infos und Wissenswertes aus der Uni. „Aufgeweckt” heißt die neue Live-Sendung von „Campus FM”. Das Radio von Studenten für Studenten gibt es zwar schon seit acht Jahren. Im Sommer wurde es allerdings neu erfunden. 35 engagierte Reporter und Moderatoren sind seitdem mit dem Mikrofon in Essen und Duisburg unterwegs und senden aus einem neuen Studio.

„Gönne Dir und Deinen Ohren ein Pause - ohne Blabla. Wir sind in Deinem Auto”, werben die jungen Radiomacher von Campus FM und treten den Gegenbeweis an, dass gutes Radio auch ohne Dudelfunk funktioniert. Auf der Welle 105,6 werden Essener Studenten neuerdings mit Wissenswertem aus der Stadt und der Uni versorgt. Grüße und Musikwünsche inklusive.

"Indie/Alternative"-Klangfarbe

Dafür, dass Campus FM ein Spartensender ist, hat er eine große Reichweite. Die Musik unterscheidet sich vom Mainstream-Programm und ist bei den Hörern beliebt. Die Landesanstalt für Medien, die die Sendelizenzen vergibt, hat ihnen eine „Indie/Alternative”-Klangfarbe verordnet. „Bei uns laufen Bands, die vielleicht noch nicht so bekannt sind und erst Wochen später von den üblichen Sendern entdeckt werden”, betont Moderatorin Astrid Menz.

Die CDs kommen von Plattenfirmen und einem Netzwerk, in dem alle Uni-Radios organisiert sind. Lady Gaga und alle anderen Chart-Sternchen werden indes rigoros aus dem Programm geschmissen. Eine kritische Musik-Jury entscheidet, was gespielt wird - und was auf keinen Fall.

Bei Themenwahl sind Radiomacher frei

Bei der Themenwahl sind die Radiomacher frei. Einige Studenten empfangen den Sender beispielsweise über das Internet (www.campusfm.info) oder schalten ein, wenn jeweils zur halben Stunde die Nachrichten vom Campus gesendet werden. „Unsere Themen sollen natürlich immer einen Bezug zur Hochschule haben, aber wir können auch über Kulturveranstaltungen berichten”, erklärt Mathieu Semelka.

Unterstützung bekommen sie auch vom Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) und vom Rektorat. Er ist dafür zuständig, dass alles gut läuft. Astrid Menz, die freitags Nachrichtenchefin vom Dienst ist, mag den Nervenkitzel: „Ich musste mich erst ein bisschen überwinden, live ins Mikrofon zu sprechen, mit dem Wissen, dass alles direkt gesendet wird.”

Mitmachen kann jeder

Mitmachen kann jeder. Bevor sie allerdings „on air” dürfen, müssen die Studenten einige Seminare durchlaufen, in denen sie das Sprechen für das Radio lernen und sich damit auseinandersetzen, welche Verantwortung man live trägt.

„Es macht zwar Spaß, muss aber ernsthaft betrieben werden”, weiß Mathieu Semelka. Alle, die Interesse haben, können sich melden. Denkbar wäre auch, wieder Spezial-Sendungen, etwa rund um Technik und Computerspiele, anzubieten. „Einige Studenten können sich Creditpoints anrechnen lassen oder machen hier ihr Praktikum, weil sie später im journalistischen Bereich arbeiten möchten.” Also: Man hört sich.