Essen. Im Essener Stadtteil Bochold war eine Radlerin (62) von einem Auto erfasst worden. Radclub ADFC kritisiert erneut Essener Straßenplanung.
Die Radlerin, die am Freitag im Stadtteil Bochold bei einem Unfall lebensgefährlich verletzt wurde, ist am Montag gestorben. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Die 62-Jährige war an der Kreuzung Bocholder Straße/Altendorfer Straße von einem Auto erfasst und zu Boden geschleudert worden. Mit einem Notarzt war sie ins Klinikum gefahren worden. Eine Autofahrerin war am Fliegenbusch von der Bocholder Straße rechts in die Schlossstraße eingebogen und hatte dabei offenbar die Radlerin übersehen. Kurz hinter dem Zebrastreifen wurde die 62-Jährige, die aus Mülheim stammt, von dem Auto der Frau erfasst.
Erster tödlicher Rad-Unfall seit knapp drei Jahren
Dies ist der erste Radfahrer-Unfall mit tödlichem Ausgang auf Essener Stadtgebiet seit knapp drei Jahren. Im Herbst 2016 verstarb eine Fahrradfahrerin an der Kreuzung Krupp-/Bismarck-/Hindenburgstraße. Seitdem erinnert ein weißes Fahrrad, das dort abgestellt ist, an die Tragödie. Die Stadt baute die Kreuzung später um, entfernte den Zebrastreifen an der rechten Abbiegespur und setzte eine Ampel hin.
ADFC kritisiert Rechtsabbiegespuren ohne Ampel
Der Unfall, der sich am Freitag ereignete, ist für den Radclub ADFC erneut Anlass, die Stadt für ihre Verkehrsplanung zu kritisieren. „Es ist bekannt, dass freie Rechtsabbiegespuren ohne Ampel besonders gefährlich für Radler und Fußgänger sind“, sagt der Essener ADFC-Vorsitzende Mirko Sehnke. „Autofahrer schauen nach links und achten weder auf das, was vor ihrem Fahrzeug passiert, noch auf Personen, die von rechts die Straße überqueren.“ Entsprechend sei es falsch von der Stadt, weiter freie Rechtsabbiege-Spuren ohne Ampel zu planen und zu bauen.
Es handelt sich bei der Verstorbenen um die vierte Verkehrstote in Essen in diesem Jahr. Erst am 15. Mai veranstaltete der Radclub ADFC den so genannten „Ride Of Silence“, bei dem jährlich an getötete und verletzte Radfahrer erinnert wird.