Essen-Heidhausen. . Die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr ist sehr beliebt. Fast alle Aktiven machen als Erwachsene weiter. Was ihnen am Ehrenamt liegt.
Die Freiwillige Feuerwehr hilft bei Bränden, bei Unfällen, wo auch immer Not ist. In Werden wird seit dem 16. April 1994, also seit nunmehr 25 Jahren, der Nachwuchs behutsam an die großen Aufgaben herangeführt. Bei bestem Wetter konnten damals bei der Gründungsfeier 15 Jugendliche mit einer kurzen Übung ihr Können beweisen. Von diesen Jugendlichen unter der Leitung des zu früh verstorbenen H. Peter Nipshagen sind noch heute etliche aktiv.
Löschzugführer ist Frank Tiggemann, der zuvor lange die Jugend leitete. Er wird sich dort auch nicht ganz zurückziehen, aber doch Platz machen für seinen designierten Nachfolger: Aljoscha Kalveram wird aufrücken, noch steht die offizielle Ernennung aus. Der 30-jährige Agrarbetriebswirt für Gartenlandschaftsbau ist seit 1999 mit von der Partie: „Ich wollte immer schon Feuerwehrmann sein. Und dann war ich plötzlich mittendrin statt nur dabei.“ Seit 2006 betreut er die Jugend, ihm zur Seite stehen nun Nicole Zentarra sowie Peter Großkreuz und Nils Mittweg.
Die Zentarras sind fast schon eine Feuerwehrdynastie, denn neben Nicole sind auch ihre Geschwister Sophie und André sowie ein Onkel in Gelsenkirchen mit an Bord. Die 24-jährige Nicole schwärmte fürs Reiten, fand aber durch Freunde zur Wehr und blieb wegen des Gemeinschaftsgefühls. Der Name Mittweg ist Legende in Werden: Nils’ Opa Karl ist schon seit über 70 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. So etwas nennt man wohl Familientradition.
Keine Nachwuchsprobleme
Diese Beispiele zeigen schon: Werden hat keine Nachwuchsprobleme. Wie Aljoscha Kalveram nur bestätigen kann: „Fast alle unsere Jugendlichen wechseln später zur Freiwilligen Feuerwehr.“ Der 17-jährige Lucas ist so ein Kandidat und zählt schon runter: „Nur noch acht Monate. Mein Vater ist auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und ich wollte von klein auf mit. Mich fasziniert die Kameradschaft. Ich habe hier viele Freunde.“ Zum Gruppensprecher wählten die Jugendlichen den 14-jährigen Ole: „Ein Freund hat mich vor drei Jahren mitgenommen und ich blieb dabei. Es macht Spaß in der Gruppe und man lernt echt viel.“
Es brummt, aktuell sind zehn neue Mitglieder dazugestoßen. Insgesamt verzeichnet die Jugendfeuerwehr 27 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 17 Jahren. Im Jahr 2020 werden die sechs ältesten zu den Erwachsenen wechseln. Bis dahin musste aber ein Aufnahmestopp verhängt werden, so Kalveram: „Das tut uns wirklich leid, aber mehr geht nicht. Wir haben aber eine Warteliste.“
Der Zusammenhalt steht im Vordergrund
Der Zusammenhalt steht im Vordergrund, gemeinsame Aktivitäten, Spaß an der Sache und das gute Gefühl, Menschen in Not helfen zu können. Die Gruppenabende sind alle 14 Tage mittwochs ab 17.30 Uhr in der Feuerwache am Brakeler Wald, auch in den Oster- und Herbstferien. Bei diesen Treffen wird Wissen vermittelt: Wieso brennt etwas? Was kann man unternehmen? Auch wird in Erster Hilfe geschult. Gerade in den Sommermonaten geht es dann raus in die Natur. Überall dorthin, wo Platz ist und die Gruppe ungestört üben kann.
Bei der Dienstbekleidung dürfen Helm, Handschuhe und Stiefel mit Stahlkappe nicht fehlen. Natürlich sind die Jugendlichen bei der Unfallkasse NRW versichert. Die jährliche Herbstfreizeit mit den Freunden aus Kettwig ist immer ein Highlight. Zuletzt ging es in den Schwarzwald, diesmal geht es ins Örtchen Meetzen nahe Schwerin. Dort findet sich auch das Landesfeuerwehrmuseum Mecklenburg-Vorpommern.
>>ÜBUNGEN, FAHRZEUGSCHAU UND MEHR
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Tag der offenen Tür: Am 6. und 7. Juli öffnet die Feuerwache am Brakeler Wald ihre Türen. Mit Einsatzübungen, einer Fahrzeugschau und spektakulären Rettungsdemonstrationen. Samstagabends wird in der Wagenhalle gefeiert und am Sonntag unterhält eine Liveband.
- Für Speis und Trank ist natürlich auch gesorgt, so drehen sich Spanferkel überm Feuer und die selbst gemachten Reibekuchen versprechen einen lukullischen Genuss. Angesichts des doppelten Jubiläums soll es noch mehr attraktive Aktionen als sonst für die Kleinen geben.