An Rhein und Ruhr. . Zwei Hochzeitsplanerinnen erzählen, wie sie den schönsten Tag im Leben zweier Liebender gestalten und welche Trends gerade „in“ sind.

Der schönste Tag im Leben zweier Liebender – die Hochzeit – sollte ein Paar in vollen Zügen genießen können. Doch oftmals müssen an diesem Tag zwischen dem morgendlichen Ankleiden der Braut und der Trauungszeremonie noch ganz viele Kleinigkeiten geregelt werden. Abgesehen von der steten Sorge, ob all die wochenlang zuvor geplanten Abläufe mit der Feier und den anreisenden Gästen denn auch reibungslos vonstatten gehen.

Das kann zum Megastress ausarten. Nicht wenige legen deshalb die Planung in Profi-Hände. Zum Beispiel in die von Eva-Maria Otte und Silvia Heßmer. Die beiden Frauen sind versierte Hochzeitsplanerinnen und ihre Agentur bietet ein Rundum-Sorglos-Paket für die Paare. „Ruhrliebe“ heißt die Firma.

Und bezeichnender Weise treffen wir unsere Akteurinnen denn auch auf einem alten Zechengelände. Im einstigen Pförtnerhaus der Zeche Oberhausen ist ein Hostel untergebracht. „Für ein erstes Gespräch mit dem Brautpaar ist das der ideale Ort“, findet Silvia Heßmer, 35, die nicht weit entfernt in Essen-Bedingrade zuhause ist. Schließlich müssten beide Seiten erst einmal schauen, ob die Chemie stimmt – und wer welchen Part bei der Planung übernimmt. Ihre Kollegin Eva-Marie Otte, 33, kommt nämlich aus Unna. Alle Revierstädte dazwischen haben die beiden Hochzeitsplanerinnen im ­Visier – deshalb das schöne Label „Ruhrliebe“.

Passende Blumen auswählen

„Wir waren aber auch schon im Bergischen unterwegs. Es kommt ja immer ganz darauf an, welche Wünsche das Paar bezüglich der Location hat“, erklärt Eva-Maria Otte. Und die werden ganz Groß geschrieben.

Vier Dinge, die die Braut tragen sollte

Die Braut soll etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues zur Hochzeit tragen. Dieser Brauch bedeutet:

Das Alte symbolisiert die Verbindung der Braut zu ihrer Familie und steht zugleich für die Dauerhaftigkeit der Beziehung. Etwas Neues steht für Glück, Erfolg und das neue ­Leben, das Mann und Frau ­beginnen.

Etwas Geborgtes erklärt: Wir sind immer für dich da. Und die Farbe Blau stand schon früher ­für Treue, Reinheit, Ehrlichkeit, ­Bescheidenheit, Ergebenheit und Liebe.

Soll es eine rustikale Feier in einer Scheune werden oder eine Märchenhochzeit in einem Schloss? Ist es eine kirchliche Zeremonie oder eine freie Trauung? Gibt es Live-Musik oder legt ein DJ auf? Wie viele Gäste werden erwartet und wer soll wo sitzen? Welche Blumen ­gehören in den Brautstrauß? Und überhaupt: Was gibt es zu essen und wie hoch ist die Torte? Fragen über Fragen, die die Hochzeitsplanerinnen klären und dem Paar mit kreativen Ideen auf die Sprünge helfen.

„Es macht Freude, so eine Feier zu gestalten und immer wieder Neues auszuprobieren“, sagt Otte, die nach der Planung ihrer eigenen Hochzeit den Spaß an der Sache zum Beruf gemacht hat. In Silvia Heßmer hat sie eine Freundin und Geschäftspartnerin gefunden, die ebenso tickt. „Zu Anfang haben wir viel selbst gemacht, inzwischen kennen wir eine Reihe von Dienstleistern, denen wir diese Aufgaben anvertrauen“, berichtet Heßmer. Außerdem fehlt zunehmend die Zeit: Vergangenes Jahr war die Agentur komplett ausgebucht.

Themenspezifische Dekoration

Vorzugsweise von Mai bis September hinein geben sich die Paare im Ruhrgebiet das Ja-Wort. Eine Hochzeit im Winter mit Glühwein statt Sekt kommt aber ebenso vor. Es gibt themenspezifische Feiern, wie die im Las-Vegas-Stil mit Glücksspieltischen und der Elvis-Figur fürs Fotoshooting, oder die Herausforderung, eine türkische Hochzeit mit 700 Teilnehmern zu managen. Was alles möglich ist, ist selbstredend vom Budget des Paares abhängig.