Essen. . Soul-of-Africa-Museum: Umbau stockt seit Jahren. Politik bringt neues Förderprogramm ins Gespräch. Dezernent zweifelt, dass man Kriterien erfüllt

Neuer Anlauf fürs Soul-of-Africa-Museum? Im zunehmend verzweifelten Bemühen, doch noch eine Finanzierungsmöglichkeit für den Umbau des Museums am geplanten neuen Standort Martinstraße zu finden, haben Kulturausschuss-Mitglieder wie Dagmar Rode nun das Bundesförderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ ins Gespräch gebracht. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Bundesbauministerium Investitionen in die soziale Infrastruktur, um Bildung, Begegnung und Teilhabe voranzutreiben. Zu den bislang geförderten Projekten gehören beispielsweise Kindergärten, Abenteuerspielplätze oder soziokulturelle Zentren in Land.

„Mir fehlt die Fantasie, wie man diese Kriterien erfüllen kann“

Im letzten Kulturausschuss fand der Vorstoß allerdings wenig Widerhall. Kulturdezernent Muchtar Al Ghusain hatte bereits im vergangenen Ausschuss „in aller Ehrlichkeit und Offenheit“ erklärt, dass er derzeit keine realistische Finanzierungs-Chance für das Projekt sieht. Museumsbetreiber Henning Christoph hofft bereits seit Jahren auf einen Umzug in das ehemalige Schalthaus an der Martinstraße. Die Immobilie will RWE-Tochter Innogy dem Museum zu besonders günstigen Mietkonditionen überlassen. Zuvor müssten sich allerdings Geldgeber finden, die den Umbau des leerstehenden Gebäudes finanzieren.

Auch bei dem jetzt ins Spiel gebrachten Fördertopf fehle ihm allerdings „die Fantasie, wie man diese Kriterien erfüllen kann“, sagt Al Ghusain. Um die soziale Integration im Quartier sei es in Rüttenscheid nun mal alles andere als schlecht bestellt. Zudem sei der Ansatz des von Henning Christoph seit 18 Jahren an der Rüttenscheider Straße bereits mit großem Erfolg betriebenen Afrika-Museums doch ein anderer. Das Konzept des Soul-of-Africa-Museums müsste für eine neuerliche Antragstellung beim Bund entsprechend modifiziert und umgeschrieben werden. Nach Ansicht des Kulturdezernenten sei es derzeit aber nicht Aufgabe der Stadt, „ein Konzept auf Biegen und Brechen passend zu machen“.