Essen. . Gewaltausbruch gegen GNTM-Kandidatin Lena aus Essen: In der nun ausgestrahlten Folge von Germany's Next Topmodel zeigt sich Heidi Klum entsetzt.

Schon im Vorfeld war klar: „Germany’s next Topmodel“ auf ProSieben wird an diesem Donnerstag spannend. Denn: Es sollte eine handfeste Auseinandersetzung gegeben, Kandidatin Jasmin Mitstreiterin Lena Lischewski aus Essen geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft war bereits im Vorfeld eingeschaltet, das Produktionsteam angezeigt worden.

Und tatsächlich: Während der finalen Entscheidungsphase eskaliert die Situation in der Reality-Show. Kandidatin Jasmin schlägt offenbar auf die 17-jährige Lena ein. Vorangegangen war eine Diskussion, wer mit wem wie zu sprechen habe – eigentlich klassische Teilnehmerstreitereien. Jasmin schreit „Halt deine Fresse“ – Geschrei der Teilnehmerinnen, dann wird das Bild schwarz. Dann: Tränen.

Der Anwalt von Lena, Christian Nohr, hatte die Ausstrahlung der Szene zu verhindern versucht. Tatsächlich ist der Gewalt-Akt selbst nicht zu sehen. Aber: Die schockierten Reaktionen. Schon in der Vorschau zur Folge zu Beginn der Ausstrahlung hatte es Tränen, Geschrei, Polizisten und eine schockierte Heidi zu sehen gegeben.

Heidi Klum entsetzt: „Das ist traurig, was hier heute passiert ist“

„Das hat es in 14 Jahren ‘Germany’s next Topmodel’ noch nicht gegeben!“, erklärte Heidi Klum in die Kamera. „Das ist echt traurig, was hier heute passiert ist. Deswegen beenden wir das Ganze heute…“ Sie bricht die Aufgabe ab.

Vor dem Zusammentreffen der beiden Konkurrentinnen gab es erst einmal das übliche Topmodel-Programm: Jasmin will sich nicht gern nackt von Star-Fotograf Rankin porträtieren lassen lassen. Enisa hat Heimweh – und entscheidet sich, das Format zu verlassen. Für eigentlich alle anderen hängt das persönliche Lebensglück vom Weiterkommen ab. Soweit so „Topmodel“. Der Angriff – die Zuschauer müssen warten.

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Die Versuche des Anwalts, von ProSieben vor der Ausstrahlung eine Unterlassungserklärung zu erreichen, blieben im Vorfeld erfolglos, erklärte der Anwalt unserer Zeitung vor Ausstrahlung. Nohr beruft sich in seiner Erklärung auf die Persönlichkeitsrechte der Kandidatin. Da war er offenbar auch noch von der Ausstrahlung des Angriffes ausgegangen

ProSieben habe zudem wegen der Minderjährigkeit seiner Mandantin ein Obhutspflicht gehabt. Er zeigt laut der „Zeitung“ auch Jasmin und den Sender ProSieben an, der Teil des Unternehmens ProSieben/Sat.1 ist.

Er hatte eine Anzeige gegen Jasmin erstattet. Darüber hinaus will er unter anderem ein Sendeverbot der entsprechenden Szene erreichen. Die Staatsanwaltschaft Essen bestätigte, dass eine entsprechende Anzeige eingegangen ist.

Anzeige auch gegen Kameraleute

„Es geht nicht an, dass ein Fernsehsender filmt, wie eine Minderjährige von einer anderen Teilnehmerin während der Dreharbeiten geschlagen wird und das anwesende Kamerateam nicht sofort einschreitet, sondern die Szene weiter filmt und ProSieben nunmehr über den Vorgang in der nächsten Sendung berichten will“, sagte Lenas Anwalt Nohr unserer Zeitung.

Weil die Kameraleute des Münchener Privatsenders nicht dazwischen gingen, habe er im Namen seiner Mandantin auch die Kameraleute des Senders wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Christian Nohr sagt: „Hier geht es dem Sender offensichtlich um die Einschaltquote und nicht um den Jugendschutz.“

ProSieben-Sprecher weiß nichts von Anzeige

ProSieben-Pressesprecher Christoph Körfer ist keine Strafanzeige gegen den Sender bekannt. Ob und wie der Sender nun am Donnerstag den Vorfall konkret thematisiert, ist bis zur Ausstrahlung offen. Dazu heißt es bisher nur: „ProSieben erzählt das, was bei #GNTM passiert, immer mit der größtmöglichen Sorgfaltspflicht gegenüber allen Beteiligten.“ Das gelte auch an diesem Donnerstag. Einen Vorfall wie diesen gab es laut Körfer „in 14 Jahren nicht“.

„Dem Produktionsteam unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen, ist eine unwahre Behauptung. Nach drei Sekunden wurde Lena geholfen, nach 5,5 Sekunden hatte die Aufnahmeleiterin die Situation unter Kontrolle“, erklärt Körfer.

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Die Vermutung war, dass ProSieben die Prügel-Szene ungekürzt zeigen würde. „Focus Online“ zitiert ebenfalls ProSieben-Sprecher Körfer: „Die Folge wird so gezeigt, wie es die Redaktion schon vor Wochen geplant hat.“ Allerdings stellte sich heraus: Gezeigt wurden nur Reaktionen.

Heidi Klum: „Das hat es in 14 Jahren ‘Germany’s next Topmodel’ noch nicht gegeben!“

In Vorschauen auf die Folge war zumindest zu sehen, dass es eine Auseinandersetzung gibt, auch weint Lena vor der Kamera und Heidi Klum sagt: „Das hat es in 14 Jahren ‘Germany’s next Topmodel’ noch nicht gegeben! Das ist echt traurig, was hier heute passiert ist. Deswegen beenden wir das Ganze heute…"

Jasmin hatte in ihrer Instagram-Story erklärt, dass sie Lena geschlagen habe – eine „Respektschelle“. Die Story ist inzwischen aber nicht mehr abrufbar.

Für Lena stellt sich die Auseinandersetzung deutlich heftiger da: Jasmin soll sie hart angegangen haben und ihr unter anderem die Haarverlängerungen rausgerissen haben. (ses)