Essen. . Ein Elftklässler am Helmholtz-Gymnasium in Essen soll ein kinderpornografisches Bild per WhatsApp geschickt haben. Die Polizei erstattet Anzeige.

In einer WhatsApp-Gruppe der Q1 (elfte Klasse) des Helmholtz-Gymnasiums in Essen soll ein Schüler pornografisches Material von Minderjährigen verschickt haben. Nachdem unsere Redaktion einen anonymen Hinweis bekommen hat, bestätigte der kommissarische Schulleiter Rainer Severin den Vorfall auf Nachfrage. „Der Verdacht ist da“, sagt Severin.

Er habe die Polizei über den Vorgang informiert, die Polizei hat Anzeige erstattet. Zudem werde eine Teilkonferenz stattfinden, in der über die Entlassung des Schülers beraten wird. „Die disziplinarischen Maßnahmen sind eingeleitet“, sagt Severin. Die Polizei bestätigt die Anzeige, will sich aber weiter nicht zu dem Fall äußern.

Mitschüler haben sich an Lehrer gewandt

Aus Schulkreisen heißt es, dass der Jugendliche das Bild vergangene Woche in den großen Gesamtchat der Q1 verschickt haben soll. Daraufhin hätten einige Mitschüler den Vorfall ins Lächerliche gezogen und sich amüsiert.

Der Elftklässler habe das weitergeleitete Bild, das ein nacktes, eindeutig minderjähriges Mädchen mit einem Mann zeigen soll, nach einiger Zeit wieder aus der Gruppe gelöscht. Empörte Schüler hätten sich danach an einen Lehrer gewandt.

Gymnasium kann disziplinarisch gegen den Schüler vorgehen

Der Fall liege laut Oberstaatsanwältin Anette Milk noch nicht bei der Staatsanwaltschaft. Das Gymnasium habe die Möglichkeit, disziplinarisch gegen den Schüler vorzugehen. „Sie hat keine Verpflichtung, den Fall anzuzeigen“, erklärt Milk.

Der kommissarische Schulleiter Rainer Severin hält den Vorgang für ein Beispiel dafür, „dass Jugendliche mit sozialen Medien oft überfordert sind“. Der Schüler habe die Situation „völlig falsch eingeschätzt“ und sei sich der Straftat erst im Nachhinein bewusst gewesen, „obwohl wir als Schule häufig über dieses Thema informieren“, sagt Severin.