Essen. Bis zu 2000 Arbeitsplätze wollte ein Berliner Unternehmen auf dem Zollverein-Areal in Essen schaffen, doch der Welterbe-Status stand dagegen.

Der auf dem Gelände des Unesco--Welterbes Zollverein geplante „Euref-Campus“ rund um die Themen Energie- und Mobilitätswende kann aus Gründen des Denkmalschutzes nun endgültig nicht realisiert werden. Das teilte die Stiftung Zollverein offiziell mit, nachdem schon vor einigen Tagen Zweifel an dem Projekt deutlich wurden. Damit ist auch die Aussicht auf bis zu 2000 neue Arbeitsplätze auf dem Gelände vorerst gescheitert.

Bei der umfassenden Prüfung der Pläne durch die Stadt Essen sei zunächst die Genehmigungsfähigkeit des Campus attestiert worden, doch nach weitergehenden Prüfungen im Bereich des Bau- und Denkmalrechts sowie nach einer ersten Vorprüfung durch die Unesco habe es Hinweise auf eine Unvereinbarkeit mit den Anforderungen an ein Welterbe gegeben.

Investor bedauert das Scheitern: „Hätte hervorragend zu Zollverein gepasst“

„Diesen Status wollen die Stadt Essen und die Stiftung Zollverein nicht gefährden“, heißt es in einer Mitteilung. Die Euref AG und die Stiftung Zollverein hätten sich deshalb verständigt, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Die ansiedlungsinteressierten Unternehmen benötigten Planungssicherheit, diese können weder die Euref AG noch die Stiftung Zollverein zum aktuellen Zeitpunkt garantieren.

„Wir haben Verständnis für die besonderen Erfordernisse des Welterbes, bedauern aber sehr, dass die Ansiedlung, die hervorragend zu Zollverein gepasst hätte, nun leider nicht zustande kommt“, sagte Reinhard Müller, Vorstandsvorsitzender der Euref AG. „Thematisch hätte das Projekt gut zum Zukunftsstandort Zollverein gepasst“, ergänzte Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Stiftung Zollverein. Deshalb habe man auch alles getan, um die Projektrealisierung zu unterstützen. „Aber es braucht Zeit, die Welterbe-Verträglichkeit sicherzustellen. Wir hätten gern im ersten Anlauf einen Erfolg verzeichnet“, so Noll.

OB hofft, dass die Euref-Idee an anderer Stelle in Essen realisiert werden kann

OB Thomas Kufen hofft, die Euref-Idee an anderer Stelle in Essen realisieren zu können. „Zwischen Herrn Müller und mir ist verabredet worden, dass wir diese Themen gemeinsam am Standort Essen weiter voranbringen wollen, darauf freue ich mich sehr. Umso mehr ist es bedauerlich, dass aktuell der Euref-Campus auf Zollverein nicht realisiert werden kann.“