Rüttenscheid. . Im Grugapark hat der Aufbau für die zehnte Auflage des Parkleuchtens begonnen. Alle Leuchtobjekte sind ausgetauscht worden.

Wolfgang Flammersfeld klingt noch etwas verschnupft. Kein Wunder, reist der Lichtkünstler schließlich seit Monaten durch deutsche Parks und baut bei Wind und Wetter seine Leuchtobjekte auf. Der Grugapark ist die letzte und gleichzeitig größte Station der Tour. Am Freitag, 1. Februar, beginnt dort nach Einbruch der Dunkelheit die zehnte Auflage des Parkleuchtens.

Bis zum 10. März haben Besucher dann jeden Abend Gelegenheit, sich die fantasievollen Installationen anzuschauen. „Da es unser größter zu bespielender Park ist, können wir uns in Essen immer richtig austoben“, freut sich Flammersfeld, der gemeinsam mit seinem Partner Reinhard Hartleif und ihrem Team von World of Lights nun alle Hände voll zu tun hat.

Zwei Meter hohes Schlüsselloch

Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld.
Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld. © Ralf Rottmann

Am Montag hat er begonnen, die Lastwagen im heimischen Unna zu beladen: Das Zubehör für rund 20 Lichtszenarien muss nach Essen geschafft werden. Darunter allein rund 700 Scheinwerfer und eine acht Meter hohe Pyramide, von deren Spitze eine überdimensionale Discokugel den Musikpavillon in besonderes Licht tauchen soll.

Seit dem Wochenende läuft der Aufbau in Essen, bis Freitag soll alles stehen. Dabei ist alles ausgetauscht worden, verspricht Flammersfeld viele Überraschungen: „Alle Lichtobjekte sind neu, es gibt jede Menge Neues zu entdecken.“ Besonderer Hingucker sei etwa ein zwei Meter hohes Schlüsselloch, das als optische Täuschung manchen Besucher wortwörtlich hinters Licht führen wird. „Beibehalten wird das riesige Wasserschild am Margarethensee, auf das aber ein neues Video projiziert wird. Es regnet dann wieder Formen, Farben und Gesichter“, so Flammersfeld. Auch für eines der beliebtesten Fotomotive wird lediglich die Technik ausgetauscht und verbessert: Die bunt beleuchtete Allee am Lindenrondell soll dank moderner LED-Leuchter noch kräftiger strahlen. Dabei setze er weniger auf Masse als auf Qualität. „Die Kunst ist“, so Flammersfeld, „den Park nicht zu voll zu packen. Die Besucher sollen nicht erschlagen werden, sondern Zeit haben, alles in Ruhe zu genießen.“ Das sei auch ein Grund dafür, warum man den Park-Bereich rund um die Tummelwiese komplett ausspare. „Der Rundweg wäre schlicht zu weit. Schon jetzt braucht es eine gute Stunde, wenn man alle Objekte betrachten möchte.“ Für den Grugapark selbst ist die Traditionsveranstaltung mittlerweile ein echter Besuchermagnet: Im vergangenen Jahr kamen mit 107.000 Menschen so viele wie nie zuvor zum Parkleuchten.