Essen. . Babette Albrecht aus der Aldi-Familie zeigt sich selten öffentlich. Für die Uniklinik Essen macht sie eine Ausnahme. Ein sehr fröhlicher Auftritt.

Obwohl Babette Albrecht noch auf dem Flur der Klinik unterwegs ist, ist ihre gute Laune bereits in dem Raum angekommen. Lachend und in einem zur Stimmung passenden fröhlich-freundlichen Blumenkleid betritt die Miteigentümerin des Supermarkt-Riesen Aldi-Nord das Untersuchungszimmer. Hier tritt sie ein in das Reich von Stephan Lang, Hals-Nasen-Ohren-Spezialist an der Uniklinik. Schnell wird klar: Diesen Besuch scheint Babette Albrecht keineswegs als Pflichtveranstaltung zu empfinden, hier geht es um eine Herzensangelegenheit. Eigentlich sogar um zwei, denn es kommen zwei Sachen zusammen, die dieser Frau viel bedeuten: der medizinische Fortschritt und die Musik.

Babette Albrecht: Eine der vermögendsten Frauen

Babette Albrecht gehört zu den prominenten Unterstützern des großen Charity-Klassik-Abends am Montag in der Essener Lichtburg. „Nessun Dorma II“ heißt die Veranstaltung, bei der Meilensteine der klassischen Musik zu hören sein werden und wo über allem der gute Gedanke schwebt.

Nun schaut sich Babette Albrecht einmal an, was genau mit den Einnahmen aus dem Konzert eigentlich passieren soll. Patienten und Besucher der Uniklinik ahnen an diesem Mittag nicht, dass gerade eine der vermögendsten Frauen des Landes an ihnen vorbeigeht. Das liegt auch daran, dass die 59-Jährige nicht der Typ Prominenz ist, dessen Leben sich größtenteils auf roten Teppichen abspielt und die ihr Gesicht Woche für Woche in den Klatschspalten suchen und meistens auch finden. Babette Albrecht dosiert ihre öffentlichen Auftritte ganz genau.

Zu Tränen gerührt bei der Anfrage der Stiftung Universitätsmedizin

Hier macht sie eine Ausnahme. „Ich bin selbst großer Klassikfan und finde es toll, wie Engagement für die Gesundheit mit Kulturgenuss vereint wird“, sagt sie. Musik habe die Gabe, vieles zu transportieren, was durch Worte allein nicht vermittelbar sei. Albrecht will selbst am Montag bei „Nessun Dorma“ dabei sein und genießen. „Ich kenne die Lichtburg als Kino und bin gespannt, wie die klassische Musik dort zur Geltung kommt.“

Eine Förderin der Essener Universitätsmedizin ist sie schon lange. Als Mutter von fünf – inzwischen erwachsenen Kindern – sei sie vor allem der Kindermedizin zu Dank verpflichtet, doch auch Gehörlose hätten sie sehr gerührt. „Ich musste mit den Tränen kämpfen, als der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Universitätsmedizin, Prof. Karl-Heinz Jöckel, mich angefragt hat“, sagt sie. Babette Albrecht verfolgt, was sich hier tut – und ist doch immer wieder beeindruckt über die Entwicklungen. Bei dem Klassik-Abend werden am Montag Spenden für Innovationen in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde gesammelt.

Die Professoren Stephan Lang und Diana Arweiler-Harbeck führen der Schwiegertochter des verstorbenen Aldi-Nord-Gründers Theo Albrecht einmal vor, wie neuartige Implantate ein verloren gegangenes Hörvermögen wieder in Gang bringen. „Faszinierend“, findet Babette Albrecht das. Ein Ausdruck, der auch am Montag nach dem „Nessun Dorma“-Konzert wieder aus ihrem Munde zu hören sein könnte.

„Nessun Dorma“: Restkarten an der Abendkasse

Zum zweiten Mal laden die Stiftung Universitätsmedizin und die Initiative Lieblingsfarbe Bunt zu „Nessun Dorma“, einer Benefizgala mit bekannten Melodien klassischer Musik ein. Beginn in der Lichtburg ist Montag, 21. Januar 2019, um 19 Uhr, Einlass ab 17.30 Uhr.

Es treten auf Tenor Johannes Groß, Sopranistin Yvonne Prentki, Mezzosopranistin Caroline Merz und der traditionsreiche Ruhrkohle-Chor.
Restkarten (ab ca. 20 Euro) gibt es an der Abendkasse.