Essen-Altenessen. Um das Marienhospital neu zu bauen, muss die Kirche abgerissen werden. Davon ist Dompropst Zander überzeugt und kündigt Verkaufsgespräche an.
Jetzt geht es schnell mit dem möglichen Verkauf der Altenessener Kirche St. Johann Baptist: Im kommenden Monat will der Kirchenvorstand die Beratungen innerhalb der Pfarrei und die Verkaufsverhandlungen führen. Im März soll dann der Vertrag über den Verkauf des Kirchengrundstücks mit der Contilia-Gruppe abgeschlossen werden. Diesen Zeitplan legte am Mittwochabend Dompropst Thomas Zander gemeinsam mit Anja Dommershausen, der stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstands, sowie Michael Rüsing als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in einem Pressegespräch vor.
Der Kaufpreis für Kirche und Grundstück in Höhe von 1,1 Millionen Euro sei bereits zugesagt. Das Geld soll für die seelsorgerische Arbeit im Vermögen der Pfarrei bleiben. Wenn in Altenessen das Marienhospital neu errichtet werden soll, gehe am Verkauf des Kirchengrundstücks kein Weg vorbei. „Bei unserer Pfarrversammlung im Dezember haben die Contilia-Vertreter deutlich gemacht, dass die Krankenhauspläne nur unter Einbeziehung des Kirchengrundstücks zu realisieren sind“, erläuterte Thomas Zander. Nach derzeitigen Vorstellungen soll das Grundstück Ende des nächsten Jahres baureif gemacht werden, so dass das neue Krankenhaus 2025 in Betrieb geht.
Gemeinde möchte neuen Kirchenraum aktiv mitgestalten
Nun müsse die Gestaltung des Kirchenraums im Krankenhaus aktiv mitgestaltet werden. Mit Contilia sei bereits ein gemeinsamer Ausschuss vereinbart worden. „Die Kirche muss jederzeit für unsere Gemeinde zugänglich sein und sich auch von ihrer Größe deutlich von einer üblichen Krankenhauskapelle unterscheiden“, macht Pfarrgemeinderatsvorsitzender Michael Rüsing den Bedarf aus Sicht der Pfarrei deutlich. Wichtig sei auch, dass die neue Kirche die am wenigsten gefährdetste aller Kirchen in der Pfarrei sein werde.
Mit den Gegnern des Verkaufs, die sich in der Initiative „Rettet St. Johann“ zusammengeschlossen haben und am Freitag im Kolpinghausen einen Verein gründen werden, möchte er deshalb nach neuen Gesprächsebenen und Formen der Begegnung suchen. Am Dienstag vergangener Woche sei es nur zu einem Treffen, aber nicht zu einem Gespräch gekommen.