Ruhrgebiet. . Mit einer Haartransplantation kann Volumen zurückkommen. Doch das kann teuer werden. Und es sollten die Gründe für den Haarverlust geklärt werden.
Prinz William hat sich für einen radikalen Schnitt entschieden. Nachdem sich die britische Klatschpresse jahrelang auf jedes verlorene Härchen gestürzt und das lichter werdende Haupthaar observiert hatte, hat der Prinz das Thema beendet und seine Haare raspelkurz schneiden lassen. — Für manche Männer gleicht der frühe Haarverlust einem Dilemma. Einige versuchen, ihr Resthaar dorthin zu kämmen, wo es fehlt. Eine Art Schummelscheitel. Doch Star-Friseur Udo Walz sagt, dass dieses Drapieren passé sei. Die Männer seien eitler geworden und wüssten: „Je mehr man etwas verstecken möchte, umso mehr macht man darauf aufmerksam.“
Mit einer Haartransplantation kann in bestimmten Fällen die Fülle zurückgeholt werden. Doch zunächst sollte die Ursache für den Haarausfall gefunden werden. „Betroffene sollten das unbedingt von einem Arzt abklären lassen“, sagt Dr. Klaus Walgenbach, Spezialist am Uniklinikum Bonn. An dieser Stelle ein Überblick mit Antworten auf wichtige Fragen.
1 Wie läuft eine Transplantation ab?
„Ausfallresistente Nackenhaare werden einzeln oder als Gruppe mithilfe einer feinen Hohlnadel entnommen“, sagt Dr. Murat Dağdelen, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Nach einer Vitalisierung der Haarwurzel würden die Follikel an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Nahe der Düsseldorfer Königsallee behandelt Dağdelen in seiner Praxis „Diamond Aesthetics“ prominente und weniger prominente Kahlköpfe. Gewöhnlich finde der Eingriff unter lokaler Betäubung statt und dauere zwischen vier und sechs Stunden.
2 Für wen eignet sich diese Methode?
Für Männer und für Frauen. Männliche Patienten seien aber in der Mehrheit, um kahle Stellen wie eine hohe Stirn oder Geheimratsecken zu kaschieren. Es müssten auch Fragen wie diese geklärt werden: Wie sieht die Familiengeschichte aus? Gibt es medizinische oder erbliche Ursachen für den Ausfall?
3 Existiert eine Altersgrenze?
Grundsätzlich entscheide die individuelle Haarsituation und nicht das Alter über einen Eingriff. Prinzipiell lasse sich aber sagen: Je früher sich Patienten für eine Haarverpflanzung entscheiden, desto besser seien die Anwuchsraten. „Im höheren Alter müssen wir öfter nachimplantieren“, sagt Dağdelen.
4 Was kostet die Transplantation?
„Je nach Fall müssen Patienten mit 6000 bis 12.000 Euro rechnen“, so der Spezialist aus Düsseldorf.
5 Ist die Behandlung schmerzhaft?
Nach einer kurzer Lokalanästhesie spüren Patienten nichts von dem Eingriff, heißt es. Sie seien die gesamte Zeit ansprechbar und könnten auf Wunsch Musik hören.
6 Ist der Erfolg von Dauer?
Einmal transplantierte Haare sollen nicht wieder ausfallen, da sie aus dem Haarkranz stammen. Dieser Bereich sei anders als der Rest nicht vom natürlichen Ausfall betroffen, so Murat Dağdelen. Einige Patienten setzten jedoch schon bei beginnendem Haarverlust auf eine Transplantation. Wenn der natürliche Haarausfall danach weiter voranschreite, müssten auch die neu entstandenen haarlosen Areale behandelt werden.