Essen. . Der Allbau modernisiert 750 Wohnungen und erhält dafür 42 Millionen Euro vom Land. Die Immobilien fallen so wieder unter die Mietpreisbindung.

Der Allbau intensiviert sein Engagement im sozialen Wohnungsbau. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird die städtische Wohnungsgesellschaft insgesamt 750 ältere Mietwohnungen aus dem eigenen Bestand modernisieren. Diese werden dadurch für Mieter unter dem Strich nicht etwa teurer, betont Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Dank der Förderung des Landes fallen die Immobilien nach der Modernisierung wieder unter die Mietpreisbindung für öffentlich finanzierten Wohnungsbau. Insgesamt fließen 42 Millionen Euro in sechs Projekte, unter anderem an der Gladbecker Straße.

Der Bedarf nach öffentlich gefördertem Wohnraum ist groß

Der Förderbescheid aus Düsseldorf ging kurz vor dem Jahreswechsel im Allbau-Haus an der Rottstraße ein, berichtete Dirk Miklikowski sichtlich zufrieden im Gespräch mit der Redaktion. Nach den Worten des Allbau-Chefs hatte sein Haus eigens eine interne Taskforce eingerichtet, um bei der Vergabe von Fördergeldern möglichst rasch zum Zuge zu kommen. Ob eine vergleichbare Summe auch später noch nach Essen geflossen wäre? Miklikowski hat da zumindest leise Zweifel. Denn der Bedarf nach öffentlich gefördertem Wohnraum ist groß, nicht nur in dieser Stadt. Auch hier fallen immer mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung, weil die gesetzlichen Fristen ablaufen.

Ende 2017, so die aktuellste Zahl der Stadt, gab es noch 18.417 Wohnungen, die mit öffentlichen Mitteln gebaut worden waren von rund 325.000 Wohnungen insgesamt. Anders als in früheren Jahren werden öffentliche Mittel wieder stärker nachgefragt, nicht zuletzt dank günstiger Tilgungsraten, die das Land Investoren inzwischen einräumt. Von den 42 Millionen Euro muss der Allbau acht Millionen gar nicht erst zurückzahlen. De facto handelt es sich um einen Zuschuss aus der Landeskasse.

Für den Allbau ist es nicht der erste dieser Art. Nach dem gleichen Muster modernisiert das Unternehmen im Südostviertel seit 2016 insgesamt 600 Mietwohnungen; auch sie fallen wieder unter die Mietpreisbindung. Die letzten sollen Mitte des Jahres fertig sein.

Der Allbau werde dem steigenden Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum gerecht und auch seiner sozialen Verantwortung betont Miklikowski. Die Mieten sollen nach der Modernisierung in der Spitze 6,20 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen. Heute liegen sie darunter. Da der Energieverbrauch und damit auch die Nebenkosten dank moderner Heizungstechnik aber sinken werden, soll das Wohnen für die Mieter nicht teurer werden. Zwei der acht Projekte – in Altenessen-Süd und in Huttrop – werden im Rahmen des Landesprogramms „Besser wohnen zuhause im Quartier gefördert.“ Dabei geht es auch um die Gestaltung des Wohnumfeldes und um die Einrichtung eines Sozialmanagements.

Seit 2016 setzt der Allbau auch beim Neubau auf Sozialwohnungen

Im Neubausegment setzt der Allbau seit 2016 auf öffentlich geförderten Wohnraum. Bis 2020 werden 300 neue Wohnungen entstanden sein. Dass die städtische Tochter beim frei finanzierten Wohnungsbau kaum noch zum Zuge kommt, wenn es darum geht, in attraktiven Lagen ein freies Grundstück zu erwerben, ist Teil der Wahrheit.

<<< HIER WIRD MODERNISIERT

Folgende Modernisierungsprojekte nimmt der Allbau in Angriff: Gladbecker Straße in Altenessen-Süd (290 Wohnungen, Oberschlesienstraße in Huttrop (177 Wohnungen), Eckstraße in Bochold (20 Wohnungen).

Modernisiert wird auch: Am Kunstwerk in Bergerhausen (32 Wohnungen), Kappertsiepen in Schonnebeck (36 Wohnungen), Rahmfeld in Altenessen-Süd (78 Wohnungen), Reuenberg in Dellwig (70 Wohnungen) und am Viehofer Platz in der Innenstadt (40 Wohnungen).