Frintrop/Dellwig. . Baustellen können Geduld erfordern. Erst recht die beim Abwasserkanal in Frintrop und der Brücke an der Rauchstraße in Dellwig – ein Jahr.

Verkehrsteilnehmer in Frintrop und Dellwig müssen sich spätestens ab der kommende Woche auf Beeinträchtigungen einstellen. Zusätzlich müssen sie auch Geduld mitbringen, denn für die Baustellen an der Frintroper Straße und der Rauchstraße werden jeweils ein Jahr veranschlagt.

In Unterfrintrop war der Baubeginn ursprünglich für den Sommer 2018 geplant. „In Abstimmung mit der Ruhrbahn wurde der Termin verschoben“, sagt Roy Daffinger, einer der Stadtwerke-Sprecher für den Bereich Abwasser.

Marodes Kanalrohr stammt aus dem Jahre 1952

Und um Abwasser geht es in Frintrop. Unter dem Gehsteig befindet sich ein marodes Kanalrohr aus dem Jahre 1952. Mit der Erneuerung wird zwischen den Einmündungen Unterstraße und Klaumberghang begonnen. In etwa 30 Meter langen Abschnitten wird die Baustelle bergauf in Richtung Oberfrintrop wandern. Die Gesamtlänge des zu ersetzenden Kanalrohres beträgt etwas 425 Meter. Eingesetzt wird ein neues Rohr mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern.

Die Stadtwerke veranschlagen für die Arbeiten ein Jahr. Ein Zeitpuffer ist inbegriffen. Der könnte wegen schlechter Witterung nötig werden. Es sind auch andere Gründe denkbar. „Wir wissen auch nicht immer, was wir im Boden finden werden, ob es etwa Rohre gibt, die nicht kartografiert sind“, sagt Roy Daffinger, der hofft, dass die Arbeiten von solchen Überraschungen verschont bleiben. Während der Bauarbeiten ist die Frintroper Straße an den betreffenden Stellen nur einspurig befahrbar. Eine Ampel regelt den Verkehr.

Brücke wurde 1916 in Betrieb genommen

Das Schilde kündigt die Sperrung der Rauchstraße bis Silvester 2019 an.
Das Schilde kündigt die Sperrung der Rauchstraße bis Silvester 2019 an. © Dietmar Mauer

Marode ist auch die 1916 in Betrieb genommene Eisenbahnbrücke über die Rauchstraße in Dellwig, die stark vom Güterverkehr benutzt wird. „Bei den geplanten Baumaßnahmen handelt es sich um eine Erneuerung der Eisenbahnüberführung. Die Flügelwände und die Überbauten werden erneuert, außerdem erfolgen Arbeiten an der Oberleitung“, erklärt eine Bahnsprecherin. Der komplette Bereich unter der Brücke bilde das Baufeld, somit sei die Straßensperrung unumgänglich. „Im Zuge der Bauarbeiten werden außerdem noch vorhandene Lücken der Schallschutzwände geschlossen.“

Die Rauchstraße ist als Abkürzung beliebt – auch bei vielen Bottropern auf dem Weg von Essen nach Hause. Durch die Sperrung befürchten Anwohner der Nebenstraßen, dass diese nun vermehrt genutzt werden.

„Das Chaos wird noch größer“

„Beim Rohrbau in ihrem unteren Abschnitt war die Haus-Horl-Straße monatelang komplett gesperrt“, sagt Anwohner Gerhard Frohn. Ein mittleres Verkehrschaos sei die Folge gewesen. Demnächst stünden weitere Rohrarbeiten in der Haus-Horl-Straße an. Selbst bei einspuriger Verkehrsführung mit Ampel werde durch den zusätzlichen Verkehr aus der Rauchstraße mehr als Geduld nötig sein. „Das Chaos wird noch größer“, befürchtet Gerhard Frohn.

>>> Busse fahren anstatt Straßenbahnlinie 105

Die halbseitige Sperrung der Frintroper Straße wirkt sich auf den Öffentlichen Personen-Nahverkehr aus. Statt der Straßenbahnlinie 105 werden Busse eingesetzt.

Der Schienersatzverkehr (SEV) gilt ab Montag, 7. Januar (Betriebsbeginn) für voraussichtlich zehn Monate. Die Ersatzbusse werden zwischen den Haltestellen Frintroper Höhe und Unterstraße verkehren.

105: Die Haltestelle Frintroper Höhe Steig 1 in Fahrtrichtung Innenstadt wird aufgehoben. Dafür wird die gleichnamige Haltestelle Steig 3 in der Schleife angefahren.

SEV: Die Haltestellen Frintroper Höhe, Im Neerfeld und Unterstraße werden am Fahrbahnrand angefahren.