So viel verdienen die Geschäftsführer der Stadttöchter
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Essen. . Die Stadt Essen hat mit ihrem Beteiligungsbericht auch die Gehälter ihres Spitzenpersonals offengelegt: Wer wo wieviel verdient.
Wer verdient wieviel? Nicht jeder lässt sich gern ins Portemonnaie gucken. Die Geschäftsführer der städtischen Tochtergesellschaften haben da keine Wahl. Denn jedes Jahr legt die Stadt ihren Beteiligungsbericht vor und die Gehälter ihres Spitzenpersonals offen, dieser Tage für das Jahr 2017. Angesichts der Summen, die im Konzern Stadt gezahlt werden, mögen hie und da Neidgefühle aufkommen, Hintergrund der Veröffentlichung ist aber allein das berechtigte Informationsinteresse der Öffentlichkeit. Die wird immer dann besonders hellhörig, wenn etwas richtig aus dem Ruder läuft wie jüngst in Duisburg, wo sich die Geschäftsführerin einer Behindertenwerkstatt ein mehr als großzügiges Salär gegönnt hat: 376.000 Euro pro Jahr plus Luxusauto und das mutmaßlich am Aufsichtsrat vorbei. Ein Skandal, der die Staatsanwaltschaft beschäftigte.
Ein Richter attestierte der Stadt „dienstrechtliches Wunderland“
Aber man muss gar nicht ins nahe Duisburg schauen, um sich zu wundern. Erst in diesem Sommer las ein Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen der Stadt Essen die Leviten. Die kam dem erfahrenen Juristen vor wie ein „dienstrechtliches Wunderland“. Denn dort hatten sie offenbar über Jahre tatenlos zugesehen, wie sich städtische Beamte bei ihrem Wechsel zu Tochtergesellschaften höhere Bezüge sicherten, als ihnen Zustand.
Klaus Wieschenkämper, einst Geschäftsführer der städtischen RGE Servicegesellschaft hatte es nach Ansicht des Gerichts auf die Spitze getrieben, als er neben üppigen Pensionszusagen noch Einkünfte aus Nebentätigkeiten in anderen städtischen Gesellschaften einsackte. Dabei hätte das Geld in der Stadtkasse landen sollen.
So viel verdienen die Chefs der Essener Stadttöchter
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Streit um Nebeneinkünfte endete vor Gericht mit einem Vergleich
Der Streit vor Gericht endete mit einem Vergleich, Wieschenkämper ist nicht mehr im Amt. In der nebenstehenden Übersicht taucht er noch auf neben all den anderen städtischen Geschäftsführern, die wir damit nicht über einen Kamm scheren wollen. Jeder hat verdient, was vor Vertragsunterzeichnung ausgehandelt wurde, wobei einige Gehälter mit branchenüblichen Vergleichen erklärt werden, etwa bei der Sparkasse den Stadtwerken oder der Messe.
Deren Chefs zählen mit deutlich über 300.000 Euro pro Jahr zu den Topverdienern. Am unteren Ende mit einem Jahresverdienst von rund 50.000 Euro steht die Geschäftsführerin der Suchthilfe direkt, Bärbel Marrziniak, übrigens einzige Frau an der Spitze eine Stadttochter.
Ach ja: Der Oberbürgermeister, der zumindest theoretisch der Ober-Boss vieler Stadttöchter ist, verdient alles in allem nur rund 156.000 Euro pro Jahr.
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