Essen-Leithe. . Der Teich in Essen-Leithe führt derzeit kaum Wasser. Deshalb ist seine Vermüllung gut erkennbar. Bürger und eine Schule wollen ihn nun säubern.
Der Teich im Isinger Feld ist klein, aber landschaftlich schön gelegen. Nahe der Meistersingerstraße in Randlage des Isingparks bummeln viele Spaziergänger entlang des Gewässers, auf dem sich noch vor Monaten Enten tummelten und ein Graureiher sein Revier gefunden hatte. Doch aktuell macht der Teich, der nach dem trockenen Sommer kaum mehr Wasser führt, einen eher trostlosen Eindruck: Das Idyll versinkt in Schlamm und Unrat.
Dieter Kunst steht kopfschüttelnd an der kleinen Uferpromenade, die kaum mehr als solche zu erkennen ist. „Hier haben wohl einige Langeweile gehabt und die Pflastersteine rausgerissen, um sie in den Teich zu werfen“, sagt der Steeler Fotograf. Da der Teich trotz der jüngsten Regenfällen nur einen geringen Wasserpegel hat, sieht man die Steine kreuz und quer herumliegen. Gesäumt von einer Unmenge Totholz der umliegenden Bäume. „Es ist traurig, dass wir offenbar den Blick für unsere unmittelbare Umgebung verloren haben“, sagt Dieter Kunst. „Denn sonst sähe das hier sicher nicht so aus.“
Drahtkorb, Regenrinne und Plane stecken im Schlamm
Noch schlimmer: Im Teich steckt jede Menge Unrat. Dieter Kunst hat sich ein Paar Gummistiefel angezogen und holt mit einer Harke ein Stück Regenrinne aus dem Schlamm. „Wenn man hier angelt, dann sind das bestimmt keine Fische“, kann sich Jürgen Adamczyk, ein Anwohner, einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen. „Hier hat auch schon ein Feuerlöscher drin gelegen. Aber auch etliche Flaschen und Hausmüll.“
Früher habe hier eine Bank gestanden, wo er und viele andere Spaziergänger gerne saßen, um zu entspannen. „Aber hier wurde schon seit Jahren nichts mehr gemacht“, ist sich der 62-Jährige sicher. „Der Teich ist verwahrlost. Man sieht es nur nicht so sehr, wenn das Wasser wieder steigt.“
Der Stadt ist das Gewässer im Isinger Feld bekannt. „Der Teich ist nicht mit einem Fließgewässer verbunden“, erklärt Stadtsprecherin Christina Waimann. Man gehe aber davon aus, dass durch die zu erwartenden Niederschläge der frühere Wasserstand wieder erreicht werde. „Grün und Gruga hat den Ententeich im Sommer bei niedrigem Wasserstand gereinigt.“
Teich soll noch im Sommer gereinigt worden sein
Dieter Kunst bezweifelt dies. Wie zum Beweis fischt er einen Bürostuhl aus dem Schlamm. Erst das Sitzpolster, dann das Drehkreuz. Ohne danach suchen zu müssen, folgen ein großer Drahtkorb und Plastikfolie, die er am Ufer deponiert. „Ich glaube, wenn man hier wirklich sauber machen wollte, käme wohl eine Lastwagenladung zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie so viel Müll in den wenigen Monaten zusammengekommen sein soll.“
Der Stadt scheint der Status Quo zu genügen, da der Teich „weiter eine ökologische und stadtklimatische Ausgleichsfunktion erfüllt“, wie Christina Waimann bestätigt. Eine Umgestaltung sei nicht geplant.
Dieter Kunst wünscht sich eine weitere Uferbepflanzung und eine neue Uferbefestigung am Zugang zum Teich. Bei der Reinigung würde er selbst mithelfen. Hilfe käme möglicherweise vom Gymnasium Wolfskuhle. Dort leitet Lehrer Tristan Becker seit zwei Jahren eine Garten- und Umwelt-AG, die Grünen Wölfe. „Das wäre ein schönes, weil nachhaltiges Projekt für uns.“
>> UMWELTBILDUNG PRAKTISCH UMGESETZT
Das Gymnasium Wolfskuhle setzt Umweltbildung praktisch um. Es wird gegärtnert, es werden Nistkästen gebaut und das Schulumfeld begrünt.
Doch die Arbeit soll nicht an der Schulgrenze enden. „Eine Teichreinigung würden wir unterstützen“, so der stellvertretende Schulleiter Thomas Paus.