Essen. . 70 Jahre WAZ: Glanzvolle Momente bei einer Gala im Colosseum Essen. Medienmacher und lokale Prominenz trafen sich zum Reden und Genießen.
Roter Teppich, feine Gäste, gute Gespräche: Die WAZ feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag, es ist der siebzigste. Beste Gelegenheit, um das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden. Am Donnerstag trafen sich zunächst Medienmacher aus ganz Deutschland zu einem Symposium auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Thema: Die Zukunft des Journalismus in aufregenden, aber auch schwierigen Zeiten. Abends wurde es dann glanzvoll bei einer Gala im Colosseum-Theater.
Für Verlegerin Julia Becker ist die WAZ „ein Stück Familiengeschichte“
Das geschichtsträchtige Backsteingebäude – Baujahr 1900 – diente als perfekte Kulisse für das große Finale eines bemerkenswerten Tages. Hier, wo früher die Arbeiter in einer Krupp-Werkstatt geschuftet hatten, kommen heute selbst ortskundige Gäste bei Veranstaltungen wie dieser ins Staunen. Brauereichef Thomas Stauder und Ehefrau Ricarda sahen sich um und schwärmten von der Atmosphäre. Axel Biermann, Geschäftsführer der Gesellschaft Ruhr Tourismus, darf solche Örtlichkeiten wie das Colosseum getrost als Bestätigung für einen seiner Lieblingssätze über das Ruhrgebiet werten: „Wir wissen, dass wir hier viel bieten können.“
Die Verbindung zwischen Tradition und Moderne – dieses Thema zog sich durch den Abend. „Die Geschichte der WAZ ist für mich ein Stück Familiengeschichte“, sagte Julia Becker, Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe. Ihr Großvater Jakob Funke hatte gemeinsam mit Erich Brost das Zeitungsunternehmen gegründet. 70 Jahre ist es her. Wie soll der moderne Lokaljournalismus heute aussehen? „Wahrhaftig, relevant, nah am Leser. Und er sollte auf allen Kanälen aktiv sein“, so sieht es Julia Becker.
Ein acht Kilo schwerer Buch-Gigant
Aktiv – das waren an diesem Abend auch eine Artistin des GOP-Varieté mit ihrer waghalsigen Tuch-Akrobatik (Stichworte: kopfüber Richtung Boden rauschen) und die mobile Show-Band „Speedos“ mit einem glücklichen Händchen für den passenden Ton.
Aber es gab auch einiges zu besprechen. Unter anderem tauschten sich die Gäste anerkennend über das feierlich enthüllte „WAZ Buch“ mit den 700 (!) bewegendsten Titelseiten aus den vergangenen sieben WAZ-Jahrzehnten aus. Für den acht Kilo schweren Buch-Giganten waren 20 000 Titelseiten gescannt worden.
Alle Anwesenden kennen die Schönheiten des Ruhrgebiets
„Das Ruhrgebiet gehört zu den am meisten unterschätzten Regionen“, sagte Chefredakteur Andreas Tyrock. Er lächelte, denn er und alle Gäste kennen natürlich genau die Schönheiten Essens und der Nachbarschaft. An diesem Abend im Colosseum wurden sie wieder einmal deutlich.