Essen-Nordviertel. . Es wird bunt. Es wird hell. Es wird lecker. Und es wird die Nationalitäten im Quartier zusammenführen: das 5. Lichterfest im Eltingviertel.
Akrobatik, Kunst, Musik, Tanz und Spezialitäten sind Samstag, 10. November, die Zutaten des 5. Lichterfestes im Eltingviertel. Die Veranstaltung rund um den Eltingplatz im Zentrum des Gründerzeit-Quartiers soll viele Besucher in ihren Bann ziehen. Dort, wo mehr als 40 Sprachen gesprochen werden, setzt man auf gute Verständigung.
Kinder arbeiten mit Künstlerin Harriet Wölki
Von 17 bis 21 Uhr erstrahlt der Eltingplatz im besten Licht. Seit Wochen basteln Klein und Groß bunte Lampions aus Transparentpapier. Besonders eifrig dabei sind die jüngsten Bewohner der Ende des 19. Jahrhunderts von Unternehmer Hermann Elting gegründeten Arbeitersiedlung. Kids aus der Kita und dem Pinguin-Treff, aber auch Grundschüler vieler Nationen haben sich bei Harriet Wölki im Atelier „elTing“ an der Eltingstraße 26 getroffen, um kreativ zu werden. „Parallel zu den traditionellen Lichterwochen in der City bieten wir eine interkulturelle Alternative“, erklärt die Bildhauerin.
Gabi Wittekopf ist seit Jahren Stadtteilmoderatorin
Schon vor dem eigentlichen Höhepunkt am 10. November zeigt sich das Viertel so global wie die Herkunft seiner Bewohner. „Du bist – ihr seid das Licht der Welt“ lautet das Motto. Diesen Satz haben Wölki und ihre Helfer in elf Sprachen übersetzen lassen. In Bildern und Projektionen können Besucher ihn an Fenstern und auf Hauswänden entdecken: auf italienisch „Tu sei - voi siete la luce del mondo“ oder auf kroatisch „Ti si -vi ste svetlost svijeta“. Insgesamt neun Orte wurden ausgewählt. In Urdu, das vor allem in Indien gesprochen wird, prankt das Motto an der Bahnunterführung zur Altenessener Straße, auf Farsi an einer Pizzeria, die kurdischen und kroatischen Übersetzungen stehen am Jugendhaus an der Zwinglistraße.
Für friedliche Begegnungen, gegenseitigen Respekt und ein gutes Miteinander der Kulturen setzt sich auch Gabi Wittekopf seit Jahren ein. Die Diplom-Pädagogin arbeitet als wissenschaftliche Uni-Mitarbeiterin am Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) und ist seit viereinhalb Jahren Stadtteilmoderatorin.
Leuchtlabyrinth am Ostermannplatz
Dort, wo Hugo Stinnes im Jahre 1898 auf dem Zechengelände das erste Elektrizitätswerk der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG (RWE) errichtete, knüpfte sie Kontakte zu Schulen, Vereinen, Kirchengemeinden, einer arabischen Frauengruppe und Verbänden. „Nun machen alle mit!“, sagt sie. „Doch ohne die Unterstützung der Sponsoren wäre das Lichterfest mit dem Bühnenprogramm nicht zustande gekommen!“.
Wie 2017 gibt es am Ostermannplatz ein Leuchtlabyrinth aus rund 500 Lichtertüten. Seine Gestaltung übernehmen Claudia Maurer und Mariela Rossi vom Theater „Der leere Raum“.
>>> Musik- und Tanzgruppen aus aller Welt
Neben vielen Lampions sollen Musik- und Tanzgruppen aus aller Welt das Nachbarschafts-Spektakel bunt machen. Mit dabei: „Otoumfou Band“ aus Ghana (19.05 Uhr) das „Duo Timing“ aus Gelsenkirchen (18.10 Uhr).
Für Ungeduldige, die nicht bis zum 10. November warten können, wird am Sonntag, 4. November, um 19.30 Uhr eine kostenlose Führung durchs Eltingviertel angeboten. Start: Heine-Buchhandlung, Viehofer Platz 8.