Essen. Bei der dritten Auflage des Essen Light Festivals laden 19 einzigartige Lichtinstallationen zum Staunen, Fotografieren und Träumen ein.

Passenderweise mit einer Lichtshow startete am Freitagabend die dritte Auflage des „Essen Light Festivals“ in der Innenstadt. Bis zum 4. November zeigen Künstler aus verschiedenen Nationen außergewöhnliche, stimmungsvolle, aber auch zum Schmunzeln anregende Installationen, bei denen das Ausdrucksmittel Licht ganz im Vordergrund steht.

Videomapping
Videomapping "Glückauf Zukunft" auf der Fassade des Essener Doms beim Essen Light Festival © Socrates Tassos

„Licht kann eine Botschaft über die Grenzen von Sprache hinweg vermitteln“, so Richard Röhrhoff, Chef bei Essen Marketing (EMG) und künstlerischer Leiter des Light Festivals. Doch bei aller Internationalität „freuen wir uns auch, dass wir mehrere Arbeiten von Essener Künstlern zeigen können.“

Zur Eröffnung am Freitagabend setzte der Regen ein

Trotz des pünktlich zur Eröffnung einsetzenden Regens wagten sich bereits einige hundert Interessierte, mit Foto-, Film- oder Handykamera bewaffnet, auf eine Erkundungstour. Entlang der Hinweisschilder der WAZ-Route können Nachtschwärmer insgesamt 19 Installationen bewundern. Darunter sind auch alte Bekannte: Ein glitzernder Baum aus Lichtröhren, der im vergangenen Jahr ein beliebtes Fotomotiv auf dem Vorplatz des Grillo-Theaters war, sorgt jetzt in ähnlicher Ausführung vor der Marktkirche für Stimmung. Vor dem Theater hingegen muten nun zwei Rehe schon recht weihnachtlich an – „Oh My Deer“ heißt das Figurenensemble der österreichischen Beleuchtungsmanufaktur MK Illumination.

Auf dem Kennedy-Platz ist „The Cloud“ der beiden Kanadier Caitlind Brown und Wayne Garret ein Anziehungspunkt. Die aus tausenden LED-Glühbirnen gefertigte Wolke lässt sich durch Kordeln in Teilen an- und abschalten. So entsteht ein flackerndes Lichtermeer – nicht nur für Kinder ist das ein großer Spaß.

Himmel scheint als Motiv hoch im Kurs zu stehen

Wer noch nicht genug hat von all dem Himmelsschauspiel, wird gegenüber der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz fündig. Der Essener Künstler Daniel Kurniczak hat ein begehbares Feld aus illuminierten Wolken geschaffen, die passend zur mitreißenden Musik immer wieder neue, farbige Seiten zeigen.

Der Himmel scheint als Motiv in der Tat hoch im Kurs zu stehen – wer noch etwas höher hinaus will als nur bis zu den Wolken, kommt wohl im „Museum of the Moon“ an der Lichtburg auf seine Kosten. Dort thront der stolze sieben Meter messende Mond über der Kettwiger Straße. Der aus dem englischen Bristol stammende Installationskünstler Luke Jerram nutzte extrem hochauflösendes Bildmaterial der NASA, um die Illusion zu perfektionieren. Ganz ohne Astronautenanzug und Schwerelosigkeit gingen Schaulustige mit dem Mond auf Tuchfühlung – eine Hebebühne machte es möglich. Ein einzigartiges Erinnerungsfoto gehörte natürlich mit dazu und dürfte in den sozialen Medien und im Familienalbum mächtig Eindruck schinden.

"Glück auf Zukunft": Vom Bergbau in die Essener Zukunft

Ein weiterer Höhepunkt ist zweifellos die Videoinstallation am Essener Münster. Getreu dem Motto „Glück auf Zukunft“ lässt sie Realität und Video verschwimmen und nimmt den Betrachter mit auf eine Reise von der Vergangenheit im Bergbau bis hin zu einer futuristischen Vision der Stadt Essen.

Auch OB Thomas Kufen zeigte sich begeistert von der Vielfalt der Kunstwerke und der besonderen Atmosphäre mitten in der oft ob mangelnder Attraktivität kritisierten City. „Mehr Licht, das können wir doch in der Innenstadt immer gebrauchen. Getreu dem alten Schaustellermotto: Licht lockt Leute.“