essen. . Seit neun Jahren begeistert das Ruhrsoundorchester über die Stadtgrenzen hinaus. Neben Pop-Musik und Schlager gibt es auch den Traditionsmarsch.
Jung, modern und authentisch – eine Beschreibung, die man nicht zwingend einem Orchester zuschreiben würde. Doch abseits von veralteten Stereotypen macht das Ruhrsoundorchester aus Rüttenscheid sein ganz eigenes Ding. Insgesamt 55 aktive Mitglieder im Alter von 7 bis 70 Jahren haben sich Klarinette, Tenorhorn, Tuba und Co. verschrieben und setzen neue Standards in der Szene.
Schon 2009 hatte der heutige musikalische Leiter Michael van de Löcht die Idee zu einem Orchester, das anders sein sollte. „Damals haben wir uns mit sieben Leuten aus anderen Orchestern zusammengeschlossen und im Keller geprobt. Wir wollten modernere Musik spielen. Dann ging alles ganz schnell.“
Orchester spielt seit neun Jahren in Essen
Ein paar Flyer später reichte der Keller der Reformationskirche an der Julienstraße nicht mehr aus, seitdem wird im Gemeindesaal geprobt. „Es hat sich ziemlich schnell herumgesprochen, was wir hier machen“, sagt van de Löcht. „Immer mehr junge Leute haben sich uns angeschlossen, was die Dynamik im Orchester besonders macht.“
Das Ruhrsoundorchester hat nämlich keine Aufnahmebedingungen; auch wer bisher kein Instrument spielt, ist herzlich willkommen. Freiwillige bringen den neuen Musikern dann die Instrumente in separaten Unterrichtsstunden bei, gespielt wird nach Noten oder Zahlen. „Hier findet jeder Anschluss. Wir sind wie eine große, verrückte Familie, die immer zusammenhält.“ Dazu kommt der lockere Umgang miteinander, auch ein Späßchen bei den Proben ist erlaubt: „Wir haben durchaus einen professionellen Anspruch, wollen den Spaß aber nicht zu kurz kommen lassen“, betont der musikalische Leiter.
Jubiläum im nächsten Jahr
Auch die Musik wirkt wie eine Verjüngungskur für die von Klischees besetzte Orchester-Szene; Zwischen den altbekannten Märschen spielt die Gruppe auch viel Pop-Musik mit Party-Charakter und auf ihr Blues Brothers-Medley sind die Mitglieder besonders stolz: „Da wir auch viel im Karneval unterwegs sind, dürfen es aber auch mal Schlager sein“, verrät die zweite Vorsitzende Jacqueline Raabe.
Orchester beim Kettwiger „Halloween Fest“
Wer das Ruhrsoundorchester live erleben möchte, hat die nächste Chance am 27. Oktober. Dann spielt die Gruppe auf dem Umzug des Kettwiger „Halloween Fests“ ab 17 Uhr.
Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, ist dem Orchester immer willkommen. Informationen gibt es entweder bei Facebook, den wöchentlichen Proben oder unter 0157 52061888.
Den Erfolg macht der Vorstand an der wachsenden Beliebtheit fest: „Gerade durch die Charts rücken Blasinstrumente immer öfter in den Vordergrund. Die Bläserklassen in den Schulen helfen aber auch. Wir hoffen immer, dass die Kinder in der Schule die Begeisterung für die Instrumente finden und dann zu uns kommen.“ Auch wenn das Orchester den Luxus genießt, mehr als gut ausgelastet zu sein: „Uns geht es sehr gut und das wissen wir auch. Wir haben extrem viele Mitglieder und das Interesse ist seit Jahren konstant hoch.“
Großes Konzert zum Jubiläum im nächsten Jahr
Ein Konzert gibt das Ruhrsoundorchester jährlich, zusätzlich zu etlichen Auftritten im Karneval und Advent oder zu Halloween. Jede Woche wird deshalb fleißig geübt, entweder freitags bei der Gesamtprobe, oder mittwochs im tiefen oder hohen Register. Die Planungen für das große Jubiläum im nächsten Jahr laufen auch schon, da wird das Orchester nämlich zehn Jahre alt. Dann soll ein ganz besonderes Konzert stattfinden, an dem die Mitglieder zurzeit feilen.