Am Donnerstag beginnt die Spiel’18. Sie erzielt Rekorde bei der Fläche und den Neuheiten. Veranstalterin Dominique Metzler gibt Besuchern Tipps.

Frau Metzler, worauf dürfen sich die Spiele-Fans dieses Jahr freuen?

Wir haben 1400 Spiele-Neuheiten und Weltpremieren. Das sind 200 mehr als vergangenes Jahr. Der Essener Asmodée-Verlag zum Beispiel wird dieses Jahr das erste Unique Game „Discover – zu unentdeckten Landen“ vorstellen. Das Spiel ist bei Fans schon in aller Munde. Unique-Spiele sind eine Weiterentwicklung so genannter Legacy-Spiele. Das sind Spiele, bei denen keines dem anderen gleicht, denn seine Regeln und Komponenten verändern sich von Runde zu Runde, abhängig von den Entscheidungen der Spieler. Ein zweiter Trend sind kooperative Spiele. Das heißt: Die Spieler spielen nicht mehr gegeneinander, sondern gemeinsam gegen das Spiel.

Die Digitalisierung macht auch vor den klassischen Brettspielen nicht Halt. Wird es einst das klassische Brettspiel wie „Mensch ärgere Dich nicht“ so nicht mehr geben?

Dass die beiden zusammenwachsen, dem würde ich widersprechen. Es gibt seit etwa fünf Jahren eine Entwicklung zu elektronisch unterstützten Spielen, ja. Aber das ist nicht neu. Und deren Zahl nimmt auch nicht zu. Denn ein Brettspiel wird dadurch nicht unbedingt besser.

Haben Sie einen Tipp, wie man auf der Spielemesse einen der begehrten Plätze an den Spieltischen bekommt?

Die Veranstalterin der Essener Spielemesse Dominique Metzler.
Die Veranstalterin der Essener Spielemesse Dominique Metzler. © Kai Kitschenberg

Frühmorgens ist immer viel los, die Fans stehen in Schlangen ja schon vor dem offiziellen Einlass an. Wer dagegen 11 Uhr, 11.30 Uhr kommt, der kommt deutlich entspannter rein. Dann kann es zwar sein, dass man an den Spieltischen etwas warten muss, aber die Verlage führen Wartelisten. Zeit sollte man auf die Messe ohnehin mitbringen. Außerdem haben wir dieses Jahr elf Prozent mehr Ausstellungsfläche, so dass es genügend Möglichkeiten geben sollte, Spiele auszuprobieren.

Der Umbau der Messe läuft. Haben Sie sich schon einen Eindruck verschafft?

Wir belegen erstmals die umgebaute Halle 6. Die ist toll geworden, weil sie auch Tageslicht bietet. Da waren wir ganz heiß drauf, diese zu bekommen. In den anderen Hallen hat sich wiederum noch nicht so viel getan, die sind erst noch im Umbau geplant.

Wie viele Eingänge gibt es in diesem Jahr und wo sind die?

Es gibt drei. Die Eingänge West und Süd. Zudem gibt es noch einen quasi künstlich angelegten Eingang über die Halle 6, um für den Ansturm gerade am Morgen gewappnet zu sein. Damit die Besucher dort nicht unter freiem Himmel warten müssen, haben wir der Halle 6 ein Foyer vorgesetzt.

Die Spielemesse wächst und wächst. Wann stoßen Sie in der Messe Essen an die Grenze?

Nun, so schnell geht es auch nicht. Sicher haben wir vor fünf Jahren nicht gedacht, dass wir in diesem Tempo wachsen. Das hätte niemand erwartet. Aber noch belegen wir ja nicht mal alle Hallen, wir haben also noch Luft. Und durch den Umbau entstehen in den Hallen auch nochmal Flächen.

Sie bleiben Essen also auch auf lange Sicht Essen treu?

Wir bleiben Essen so lange treu, so lange wir in die Hallen passen. Und das wird auf absehbare Zeit so sein.

Wenn die Spiele-Messe beginnt, wird noch die wichtige Bahnstrecke zwischen Essen und Duisburg gesperrt sein. Wird das vielleicht Besucher abschrecken, nach Essen zu reisen?

Ach wissen Sie, das erleben wir nun schon das fünfte oder sechste Mal in Folge. Das erschüttert mich nicht mehr. Mal war es der Bahn-Streik, dann ein Stellwerksbrand und jetzt das. Ich hoffe, dass sich die Besucher auch dieses Jahr nicht abschrecken lassen, nach Essen zu kommen.

Was raten Sie Besuchern, die mit dem Auto kommen?

Möglichst früh schon abzufahren und den Parkplatz P 10 zu nehmen. Von dort fahren Shuttle-Busse in kurzen Abständen. Verkehrsprobleme gibt es immer dann, wenn Besucher bis ans Gelände heranfahren und dann um die Messe herum suchen. Das Thema Parken ist während der Spiel‘ stets eine große Herausforderung, weil alle Leute morgens gleichzeitig da sind.

Was ist mit den Ticketpreisen dieses Jahr?

Nachdem wir die Preise acht Jahre unangetastet gelassen haben, hatten wir sie vergangenes Jahr um einen Euro erhöht . Deshalb gibt es jetzt keine Veranlassung, schon wieder anzupassen.

Infos zur Spielemesse gibt es hier