Essen-Rüttenscheid. . Seit 2010 bietet der VGSU aus Essen das Projekt „Transalp – zu Fuß aber den Berg“ an. Ziel: Auf einer Tour in den Alpen mentale Stärke schöpfen.

Krankheiten, schwere zumal, können heimtückisch sein, nicht selten das Leben eines Betroffenen und seiner Liebsten komplett auf links drehen. Selbst wenn die Behandlung im medizinischen Sinne erfolgreich überstanden und abgeschlossen wurde, so bleiben doch oft auch mentale Narben und seelische Unwuchten. Der Weg zurück in das so genannte normale Leben ist steinig und schwer und wird meist auch kein leichter sein, wie man nicht erst seit dem WM-Song aus dem Fußball-Sommermärchenjahr 2006 weiß.

Vorbeugung durch Bewegung

Das zu ändern oder zumindest wieder einigermaßen ins Lot zu bringen, hat sich der 1989 von Medizinern und Sportpädagogen gegründete VGSU auf die Fahnen geschrieben, der Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie an der Universität Duisburg-Essen. Gesundheit zu fördern durch Vorbeugung und Nachsorge, durch Bewegung, Sport und Entspannung, das steht rund um den Stützpunkt an der Henri-Dunant-Straße stets im Mittelpunkt. Und so gibt es seit 2010 auch das Projekt „Transalp – zu Fuß über den Berg“. Alpentrekking eigens für Menschen, die den Krebs besiegt haben – zumindest aus medizinischer Sicht.

© Socrates Tassos

Ob man am Ende der sechstägigen Hüttentour, die stets im Sommer und stets in Österreich über den Alpenhauptkamm führt und irgendwo in Südtirol endet, auch mental überm Berg ist, muss am Ende sicherlich jeder für sich selbst entscheiden. Gleichwohl können Sportwissenschaftlerin Ulla Timmers-Trebing, beim VGSU die Koordinatorin für Sport und Gesundheit, Onkologe Dr. Roland Rudolph und Dr. Rainer Paust, Leiter des Instituts für Psychosoziale Medizin der Contilia-Gruppe am Elisabeth-Krankenhaus, nur Positives berichten. Genau wie Angela Klein und Werner Krämer, zwei, die einst an Krebs erkrankt waren und nun die 2018-Tour vor wenigen Wochen mitmachten. „Es ist wahrlich kein Spaziergang“, sagen beide, sind aber nahezu glücklich, „sich der Herausforderung gestellt und den inneren Schweinehund besiegt zu haben“.

Der Glaube an sich selbst, eine gewisse Demut, sich auf andere zu verlassen und den Blick fürs wirklich Wichtige zu schärfen: Das seien Dinge, die gerade bei einer Hüttentour im Vordergrund stehen – in den Tagen und Nächten, in denen die fast unendlichen Weiten der Bergwelt, die Gesellschaft, ein einfaches Essen und ein schlichtes Matratzenlager so gut wie der einzige Luxus sind. Klein und Krämer jedenfalls haben viel mitgenommen und zehren noch heute davon. Und neben mentaler Stärke tue übrigens auch die körperliche Fitness, die im Vorfeld gefordert und getestet wurde, richtig gut.

>>INFO-ABEND AM 24. OKTOBER

Wer bei der Tour vom 17.-23. August 2019 mitwandern möchte, kann sich beim Info-Abend am Mittwoch, 24. Oktober, im Elisabeth-Krankenhaus am Klara-Kopp-Weg 1 erkundigen. Zwischen 18 und 19.30 Uhr stehen der Internist und Onkologe Dr. Roland Rudolph und seine Mitstreiter im Hörsaalzentrum Rede und Antwort etwa zum Procedere, den Kosten und der halbjährigen Vorbereitung. Eine Voraussetzung für Interessenten sind eine abgeschlossene Krebs-Therapie, die nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.