Essen. . Jo Beyer ist Jazzschlagzeuger und mittlerweile international anerkannt. Seine Wurzeln liegen in Huttrop, bald geht es für eine Tour nach China.

Von Essen in die ganze Welt – Jo Beyer hat Huttrop lange hinter sich gelassen, spielt in Malaysia, Norwegen, Frankreich und China. Er ist Jazzschlagzeuger mit Herzblut. Mitbekommen hat er das Interesse von seinem Vater, selbst Berufsmusiker und Jazzgitarrist. „Ich habe die Musik Zuhause vorgelebt bekommen“, erzählt der 26-Jährige. „Ich fand die Musik schon immer spannend und habe mich dafür interessiert.“ Daraus folgte der klassische Werdegang. Im Alter von sechs Jahren nimmt er Klavierstunden, verschreibt sich dann aber mit 13 Jahren dem Schlagzeug.

Zum Glück zog die Familie passend zum Interessenumschwung von der Mietwohnung in ein Haus, wo sich Jo auf einem selbstgebauten Schlagzeug aus Pappkartons ausprobieren konnte. „Mit 14 habe ich mir mein erstes eigenes Schlagzeug gekauft, damals noch von meinem Konfirmationsgeld“, erinnert er sich. Bevor er zum Jazz kam, klangen allerdings andere Töne durchs Haus: „Ich fand Rock richtig toll, war Fan von Bands wie Blink-182 oder Billy Talent und war viele Jahre Teil des Rock-Pop-Programms an der Folkwang Musikschule und habe dort in verschiedenen Bands gespielt.“

Von Rockmusik zum Jazz

Der Umschwung kam mit Herbie Hancocks Jazzstandard „Cantaloupe Island“. Nachdem sein Vater ihm dieses Lied vorspielte, war es um Jo Beyer geschehen. „Die offene Art der Musik hat mich umgehauen. Danach wurden das Interesse und die Leidenschaft immer größer.“ Es folgten Kurse bei Folkwang, nun im Jazzensemble.

„Jo“ spielt im Schloss Borbeck

Bevor Jo Beyer seine große Tour in China antritt, kommt er zurück in den Pott. Am Freitag, 5. Oktober, führt ihn der Jazz dann wieder in die Heimat.

Seine Band „Jo“ spielt im Schloss Borbeck:
„Ich freue mich schon sehr darauf, wieder zu Hause Musik zu machen. Dort, wo alles angefangen hat.“ Karten gibt es für 17, ermäßigt 14 Euro.

Mehr Infos zum Künstler gibt es unter www.jobeyer.com

Die kommunikative Art des Genres begeistert ihn bis heute. Irgendwann war klar, dass die Musik auch der Beruf werden soll. Nach mehreren gescheiterten Versuchen in Essen und Köln landete Beyer in Osnabrück, wo er ein Jazzschlagzeugstudium absolvierte – ein Schritt, den der Musiker bis heute nicht bereut hat.

Die Kunst liegt in der Improvisation

Seit zwei Jahren ist der 26-Jährige nun Berufsmusiker, spielt in verschiedenen Bands und hat zudem noch seine eigene gegründet: „Jo“ setzt auf zeitgenössischen Jazz mit viel Platz für Improvisation. So ist es in fast allen Gruppen, zu denen er gehört: „Unsere Platten sind nur Momentaufnahmen, für mich ist es entscheidend, dass sich Musik weiterentwickeln kann. Auch wenn ein Gerüst steht, wird bei jedem Konzert ein Stück weit improvisiert. Das macht den Reiz aus. Im Jazz ist alles möglich.“

Die verschiedenen Gruppen führen ihn in entfernte Länder, in wenigen Tagen ist sogar eine Tour durch China geplant. „Ich versuche, den Kontakt nach Essen zu halten. Der Vorteil ist, dass sich die Szene öffnet und nationaler wird. Dadurch sind wir alle miteinander vernetzt.“