Essen-Frohnhausen. . Nach drei Gastspielen in Altendorf kommt „Kultur im Laden“ an diesem Freitag nach Frohnhausen. Veronika Maruhn ist die künstlerische Leiterin.

„Kultur im Laden“ heißt es erstmals am Freitag, 21. September, in Frohnhausen. Die künstlerische Leitung hat Veronika Maruhn (57). Die Schauspielerin und Sängerin aus Essen beteiligt sich auch aktiv an der Veranstaltung des Kulturbüros der Stadt Essen.

In Altendorf gab es das Format „Kultur im Laden“ bereits dreimal. Jetzt folgt die Premiere in Frohnhausen. Wie wurde die Idee, mit Kunst in die Läden zu gehen, dort von den Geschäftsleuten aufgenommen?

Maruhn: Das große Interesse hat mich schon ein wenig überrascht. Die Spielstätten hatten wir ziemlich schnell zusammen, wobei uns Martina Löbbert, die Vorsitzende der IG Frohnhausen, angekündigt hat.

Gab es gar keine Ablehnung?

Ablehnung nicht, Skepsis schon. Ein Ladeninhaber sagte, er wolle sich das erst einmal ansehen und vielleicht im kommenden Jahr mitmachen.

Die IG Frohnhausen veranstaltet am selben Abend ihre Aktion „Langer Freitag“. Der Termin für „Kultur im Laden“ ist mit Bedacht gewählt, oder?

Wir haben mit Frau Löbbert überlegt, ob sich nicht ein Format dabei verlieren würde. Diese Befürchtungen haben wir aus der Welt geschaffen. Es bleiben dennoch zwei eigenständige Veranstaltungen, auch wenn wir sie gegenseitig bewerben.

Erst Altendorf, jetzt Frohnhausen. Wie unterscheiden sich die Stadtteile aus Sicht der künstlerischen Leiterin?

Frohnhausen ist auf den ersten Blick gemütlicher. In Altendorf ist es eine Bundesstraße, Frohnhauser und Berliner Straße sind im Vergleich dazu kleiner und es liegt alles dichter beisammen. Ich denke schon, dass das eine andere Atmosphäre ergeben wird. Letztlich ist aber jeder Stadtteil eine Herausforderung.

Was macht die Mischung der Spielstätten in Frohnhausen aus?

Es ist eine schöne Mischung. Hier gibt es auch Läden mit Tradition wie zum Beispiel eine alte Goldschmiede.

Sie selbst treten mit Sigi Domke in einer Konditorei auf. Warum gerade dort?

Zum einen ist die Kaffeehausbesitzerin jung und aufgeschlossen. Zum anderen hat das Café Atmosphäre. Ein Café, in dem ich auch mal gern frühstücken würde. Der Freitagabend im Café ist dem Thema „Liebe“ gewidmet. Da passt doch bestens zu dem Lied: „In einer kleine Konditorei saßen wir zwei . . .“ Für mich und Sigi Domke ist es übrigens eine Reunion. Vor etwa 20 Jahren sind wir schon mal gemeinsam aufgetreten. Ich freue mich auf die Auftritte.

In ihrer Brust schlagen zwei Herzen

Veronika Maruhn, künstlerische Leiterin für
Veronika Maruhn, künstlerische Leiterin für "Kultur im Laden" (links), und Ulrike Vetter, Projektleiterin für kulturelle Bildung der Stadt Essen. © Foto: Socrates Tassos

Sie sind künstlerische Leiterin und treten selbst auf. Wie schwer fällt es Ihnen, die Auftritte der anderen Künstler an diesem Abend nicht sehen und hören zu können?

Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich würde mir gern viele Auftritte anschauen, aber mindestens genauso gern trete ich selbst auf. In Altendorf habe ich in einem Jahr mal ausgesetzt, um selbst mehr anschauen zu können. Vielleicht mache ich das demnächst mal wieder. Die Auftritte, die jeweils etwa 25 Minuten dauern werden, sind aber teilweise zeitversetzt. Da kann ich vielleicht doch noch das eine oder andere zumindest teilweise miterleben. Übrigens: Auch wenn ich selbst spiele, ist die Betreuung der übrigen Spielstätten selbstverständlich gewährleistet.

Wird es wie in Altendorf ein gemeinsames Finale geben?

Ja. Allerdings wird dieses nicht von uns organisiert. Wir stoßen sozusagen zur Aktion „Langer Freitag“ dazu. Auf dem Gervinusplatz steht eine Bühne. Eine Band wird spielen. Dort werden wir „Kultur im Laden“ ausklingen lassen.

Welchen Stadtteil werden Sie nach Altendorf und Frohnhausen bespielen?

Es gibt eine Anfrage aus Kray. Fürs Nordviertel gibt es Überlegungen, etwas auf die Beine zu stellen. Generell ist es schön, dass wir durch die drei Veranstaltungen in Altendorf so wahrgenommen werden.

Das Gespräch führte Dietmar Mauer.

>>>>>>>>Musik, Lesungen und Comedy lösen sich ab

Hier die Orte, an denen die Künstler auftreten:

– Ein bisschen Klassik, ein bisschen Kaffeehaus; Ruthilde Holzenkamp (Akkordeonistin), Petra Naethbohm (Flötistin); Schreibwarenladen Walterschen; Frohnhauser Straße 235; 18/19/20 Uhr.
– Poesie in Klang und Wort; Zoe Knoop (Harfenistin), Ulrich Sträter (Lyriker), Goldschmiede Schöne, Frohnhauser Straße 259; 18.30/ 19.30/20.30 Uhr.
– Liebe und andere Unwägbarkeiten; Veronika Maruhn (Sängerin/Schauspielerin), Sigi Domke (Autor/Komponist); Café Mohrholt, Berliner Straße 130; 18.30/19.30/ 20,30 Uhr.
– Songs für friends an lovers; Verona Vinken (Singer-Songwriterin); Boutique eleven, Berliner Straße 118; 18.30/19.30/20.30 Uhr.
– Schlagfertige Shopping Queen; Anja Balzer (Schauspielerin/Komikerin); Adriana Moden, Krefelder/Ecke Berliner Straße; 18.30/ 19.30/20.30 Uhr.

Hans-Peter Krüger (links) und Murat Kayi gehören zur Comedy-Truppe des Dortmunder „Geierabends“. Am 21. September treten sie in Frohnhausen auf.
Hans-Peter Krüger (links) und Murat Kayi gehören zur Comedy-Truppe des Dortmunder „Geierabends“. Am 21. September treten sie in Frohnhausen auf. © Volker Hartmann

– Vertellekes und Dönekes; Hans-Peter Krüger, Murat Kayi (beides Schauspieler); 24-Stunden-Kiosk, Frohnhauser Straße 264; 18/19/20 Uhr.
– Witzige Wortspiele; Michael Ophelders (Schauspieler); Elektro Weiß, Frohnhauser Straße 256; 18/19/20 Uhr.
– Leichte Welle; Barbershop-Quartett „Lockenrein“ (A Capella); Hair Dreams Studio Morina, Frohnhauser Straße 239; 18.30/19.30/20.30 Uhr.
– Einwanderer-Geschichte; Sabine Paas (Schauspielerin); Eisdiele Gioia, Berliner Straße 105; 18/19/20 Uhr.