Essen-Altenessen. Bienen und Schmetterlinge sollen sich künftig in Altenessen wohlfühlen. Deshalb pflanzt der Kleingartenverein Emschertal Wildblumen und Gräser.

. Auf 1200 Quadratmetern Fläche sollen sich künftig Bienen und Schmetterlinge wohlfühlen. Aus diesem Grund pflanzt der Kleingartenverein Emschertal Wildblumen und Gräser. Mit der neuen Wiese möchten die Vereinsmitglieder dem Insektensterben entgegentreten und den Bewohnern der Insektenwelt eine neue Schlemmerwiese bieten. Im nächsten Frühjahr sollen dann beispielsweise Wiesen-Storchschnabel und Wildmöhre blühen und allerlei Insekten anlocken. Neben der neuen Wildblumenwiese stehen auch 18 frisch eingesetzte Obstbäume auf dem gesamten Gebiet der Gartenanlage. Die jungen Bäume werden vom Landschaftsverband Rheinland kostenlos an Kleingärten vergeben.

Der Vorsitzende des Kleingartenvereins Emschertal, Roger Kummerhofe, war von Beginn an von der Aktion begeistert. „Als ich davon hörte, habe ich sofort mitgemacht“, so der Hobbygärtner. „Früher war ich Bergmann, da habe ich die Natur zerstört, jetzt möchte ich helfen, sie wieder aufzubauen.“

Alle Vereine sollen sich an der Aktion beteiligen

Der Vereinsvorsitzende Roger Kummerhofe steht im Schulgarten der Kleingartenanlage KGV Emschertal in Essen.
Der Vereinsvorsitzende Roger Kummerhofe steht im Schulgarten der Kleingartenanlage KGV Emschertal in Essen. © Klaus Micke

Der Essener Stadtverband der Kleingärtnervereine hatte alle Vereine in Essen gebeten, sich an der Aktion zu beteiligen, um dem Insektensterben entgegenzutreten, aber auch um den Geist als grüne Hauptstadt Europas in Essen fortzuführen. Jetzt fährt die neue Gartenfräse über die Wiese und lockert den Boden für die Samen auf. Der beratende Biologe und Vorstand der Bonnekamp Stiftung, Hubertus Ahlers, erklärt, welche Wiesenart gepflanzt wird und mit welchen Blumen man rechnen kann. „ Wir legen hier eine Glatthaferwiese an. Normalerweise sind da nicht viele Blumen, deswegen besteht das Saatgut aus 50 Prozent Gras- und 50 Prozent Blumensaatgut“, sagt der Biologe. Es werden im nächsten Frühjahr die Acker-Witwenblume, Wiesen-Glockenblumen, Wilde Möhre und einige weitere Wildblumen zu sehen sein. Dabei handelt es sich um klassische deutsche Wildblumen, die eine gemeinsame Geschichte mit den heimischen Insekten teilen. „Unsere Insekten sind eng mit den heimischen Wildblumen verbunden“, sagt Hubertus Ahlers. „Die heimischen sind daher für Insekten besser geeignet.“

Vielfalt der Wiese ist eine Bereicherung

Für den Kleingartenverein ist die neue Vielfalt der Wiese eine Bereicherung. Wie überall in Deutschland haben die auch hier Gärtner und besonders die Pflanzen unter dem heißen Sommer gelitten. Regentonnen waren ausgetrocknet und der Garten stand ebenfalls kurz davor. Mit viel Leitungswasser mussten die Gärten bewässert werden. Die insgesamt 99 Parzellen sind alle belegt, es gibt keinen freien Garten – aber dafür genügend Bewerber.

Eine der Parzellen im Kleingartenverein Emschertal ist etwas besonderes: Sie ist für Schul-und Kindergartengruppen gedacht. Kinder können hier spielerisch lernen, woher das Gemüse kommt und wie man einen Garten bewirtschaftet. Und bald auch, wozu die Pflanzen so dringend Insekten benötigen.

>>>>>>Wildblumenwiese im Kleingartenverein

Auf 1200 Quadratmetern wird Saatgut der Firma Zeller gestreut. Das Saatgut besteht aus 50 Prozent Blüten- und 50 Prozent Grassamen.

Im nächsten Frühjahr soll die Wiese blühen. Die Wildblumenwiese kann dann 40 bis 70 Zentimeter hoch stehen.

Die 18 Obstbäume sollen noch beschriftet werden. Jeder darf sich an den Früchten der Obstbäume bedienen.