Essen. . 35,5 Mio Euro aus dem NRW-Programm „Gute Schule 2020“ sollten in die bauliche Erneuerung der Gesamtschule Bockmühle fließen. Dafür ist’s zu spät.
Die lange Diskussion um die Gesamtschule Bockmühle (Neubau oder Sanierung?) hat erste konkrete Folgen: Aus dem Fördertopf „Gute Schule 2020“ des Landes NRW wird die bauliche Erneuerung nicht mehr bezahlt werden können – wie auch immer sie am Ende aussehen wird.
Das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ sieht für Essen etwas mehr als 80 Millionen Euro vor. Davon sollten 35,5 Millionen Euro für die Bockmühle verwendet werden als mit Abstand größter Posten. Die letzten Abrechnungen für Baumaßnahmen müssen bis zum Jahr 2023 geschrieben sein.
Noch immer ist nicht klar, was passieren soll
Entsprechend konstatiert die Verwaltung jetzt in einer Vorlage für den Schulausschuss: „Die Umsetzung, Abrechnung und Verwendung dieser enormen Bausumme muss gegenwärtig als sehr zeitkritisch gesehen werden.“ Denn noch immer ist nicht klar, was mit der Bockmühle geschehen soll, auch wenn eine Machbarkeitsstudie, wie mehrfach berichtet, den Neubau nahelegt statt einer Schritt-für-Schritt-Sanierung.
Zwar käme ein Neubau mit rund 74 Millionen Euro etwas teurer als die Sanierung (72 Millionen), doch die lange Zeit der Bauarbeiten – etwa acht Jahre – spricht gegen eine Sanierung. Ein Neubau würde etwa nur halb so lang dauern – Problem: Es gibt bekanntlich kein Ausweich-Quartier.
Um das Fördergeld des Landes zu nutzen, schlägt die Verwaltung jetzt vor, mehrere kleinere Posten aus dem „Gute Schule“-Topf bezahlen zu lassen – zum Beispiel die Erweiterung der Rüttenscheider Sternschule, die 15 Millionen kosten wird statt der bislang veranschlagten 12 Millionen.
Kritiker befürchten: Bockmühle wird vergessen
Kritiker befürchten, dass die bauliche Erneuerung der Bockmühle damit wieder auf die lange Bank geschoben wird – doch aus der Verwaltung kommen deutliche Widerworte: „Keinesfalls“, heißt es, bedeute eine Veränderung der Finanzierung ein erneutes Aufschieben. Schließlich war im Juni beschlossen worden, dass die Bockmühle Schritt für Schritt saniert oder neu gebaut wird.
Woher das Geld künftig kommen soll, ist aber auch noch offen: „Aus dem regulären Haushalt“, heißt es. Doch auch das muss erst noch entschieden werden.