Essen-Byfang. . Eveline Hagemann hat sich am Nöckersberg eine kleine Oase der Ruhe geschaffen. Ihren Garten öffnet sie am 1. und 2. September für Besucher.

Wer das erste Mal den Garten von Eveline Hagemann betritt, ist sofort verzaubert: In dem 1200 Quadratmeter großen Grün auf dem Nöckersberg hoch über der Stadt hat sich die 47-Jährige verwirklicht, hat aus Gräsern, Stauden und farbenprächtigen Gehölzen ein kleines Paradies geschaffen, das seinesgleichen sucht.

Damit auch andere Gäste den Garten mit Landhauscharakter bewundern können, hat Eveline Hagemann ihre Pforte im September an sieben Terminen geöffnet.

Als die zweifache Mutter das erste Mal in ihren Garten schaute, bestand er aus einem unübersichtlichen Potpourri – hier ein Beet, dort ein Zaun, mittendrin eine rankende Clematis „der Garten hatte weder Form noch Fassung“, sagt sie. Was auch daran lag, dass ihn gleich mehrere Mietparteien bewirtschafteten, jeder hatte ein Stück Land für sich. Das änderte sich, als die Familie Hagemann das zum Garten gehörige gegenüberliegende Haus erwarb und dort einzog.

Ein Tag ohne Garten führt zu Entzugserscheinungen

Die Gartenarbeit macht Eveline Hagemann sichtlich Spaß.
Die Gartenarbeit macht Eveline Hagemann sichtlich Spaß. © Kerstin Kokoska

Doch es sollte noch ein paar Jährchen dauern, bevor die Kinder so groß waren, dass sich ihre Mutter dem Garten widmen konnte. „Vor acht Jahren habe ich endlich begonnen.“ Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Botanik und ihre Gabe, Pflanzen zu ziehen, zu vermehren und zu pflegen. „Ich bin jeden Tag im Garten. Und wenn es einmal nicht geht, dann habe ich sofort Entzugserscheinungen.“ Den grünen Daumen dafür hat sie von zu Hause mitgebracht: „Meine Eltern hatten eine Gärtnerei“, erzählt die gebürtige Wiesbadenerin.

So gestaltete sie langsam einen Gräsergarten, der nicht zu viel feste Struktur aufweist, sondern auf geschwungenen Wegen immer wieder in verwunschene Ecken führt: Da ist die Pflanzbar ganz hinten in einem kleinen Holzhaus untergebracht. Aus kleinen und großen Gefäßen ranken Gräser und Hortensien, allesamt Ableger aus dem Garten. Hummeln, Libellen, Bienen und Kolibrifalter haben hier ein Zuhause gefunden.

Selbstgebautes Spielgerüst mit Schaukel

Die bunte Teekanne ist ein echter Blickfang.
Die bunte Teekanne ist ein echter Blickfang. © Kerstin Kokoska

Schön und ungewöhnlich ist auch das selbstgebaute Spielgerüst mit großer Schaukel. Als ob das Grün im Garten nicht reichen würde, stehen auf den Tischen, die im Garten verteilt sind, Sukkulenten in antiken Töpfen. Jedes Detail wirkt perfekt komponiert -- das ist wahrlich eine Kunst, die die 47-Jährige bestens beherrscht. Die meisten Möbel der drei Sitzecken und auch die Bänke, die im dichten Grün stehen, hat Eveline Hagemanns Ehemann selbst aus altem verwittertem Holz geschreinert. „Wir versuchen einfach, alles wiederzuverwerten.“ Mittlerweile hat die Byfangerin ihre Leidenschaft nicht nur perfektioniert, sie ist auch gerade dabei, sich ein berufliches Standbein zu schaffen. „Inzwischen berate ich andere Gartenbesitzer, helfe bei der Komposition und der Pflanzung.“ In ihrem Garten ist sie lange noch nicht fertig: „Das ist eben ein lebendiger, organischer Prozess, der niemals endet.“

>> SIEBEN TERMINE IM SEPTEMBER

Ihre Pforte am Nöckersberg 33 in Byfang öffnet Eveline Hagemann am 1. September (15 bis 21 Uhr), am 2. September (11 bis 17 Uhr), am 7. und 14. September (17 bis 20 Uhr), am 22. September (11 bis 20 Uhr), am 23. September (11 bis 17 Uhr) und am 28. September (in der Zeit von 17 bis 20 Uhr).

Der Eintritt kostet 2 Euro, der Erlös wird gespendet. Diverse selbstgezogene Gräser können erworben werden. Weiteres unter www.gruenes-im-sinn.de