Essen-Altenessen. . Der Verein KD11-13 Zentrum für Kooperation und Inklusion hat das ehemalige ev. Gemeindehaus erworben. Es soll zu einem Ort der Begegnung werden.

In das ehemalige Walter-Wolff-Haus kehrt das Leben zurück. „Seit dem 14. Juni schwingen wir hier den Hammer“, sagt Axel Jürgens. Der 54-Jährige teilt sich mit Kristina Wendland die Geschäftsführerposition bei der gemeinnützigen GmbH, die der Verein KD11-13 Zentrum für Kooperation und Inklusion gegründet hat. Die GmbH hat das frühere evangelische Gemeindehaus gekauft. Es soll – so Willi Overbeck, Pfarrer und Initiator – zu einem Ort der Begegnung für den Stadtteil werden.

Die Voraussetzungen für den Betrieb sind auf den 2600 Quadratmetern schon geschaffen. Vieles wird aber zunächst provisorisch sein. Der Grund: Ende des Jahres wird über die Vergabe der beantragten Städtebaufördermittel entschieden. Werden sie bewilligt, soll Ende 2019/20 im großen Stil (z.B. energetisch) umgebaut werden. Alles in allem für 3,5 Mio Euro.

Bewegungsraum für Tanz und Gymnastik

Vieles muss noch renoviert werden.
Vieles muss noch renoviert werden. © Christof Köpsel

So lange wollten Axel Jürgens und Kristina Wendland nicht warten. „Gerade richten wir zum Beispiel einen Bewegungsraum ein“, erzählt die 56-Jährige. Für Tanz, Gymnastik und mehr.

Ausgelastet ist das Haus noch nicht. Das soll sich schrittweise in den kommenden Monaten ändern. „Bisher gibt es zehn feste Mieter mit ständigem Sitz im Haus. Sie nutzen zudem auch die Seminarräume“, erklärt Kristina Wendland. Dann gebe es Gruppen und Vereine, die nur Räume nutzten. Die Abendstunden seien fast ausgebucht. „Im Vormittags- und Nachmittagsbereich sind noch einige Stunden frei“, so Wendland. „Wir sind aber kein Hotel. Die Mieter verpflichten sich, inhaltlich mitzuarbeiten“, betont Axel Jürgens. Nicht umsonst tragen Verein und GmbH Kooperation und Inklusion in ihren Namen.

Diskussion in der Zukunftswerkstatt

Gemeinsam Dinge anzustoßen und zu entwickeln ist oberstes Gebot. Die Abstimmung mit dem Stadtteil ist den Geschäftsführern wichtig. So wird es am 31. August und 14. September jeweils von 15 bis 19 Uhr eine Zukunftswerkstatt geben. Da soll unter anderen diskutiert werden, wofür Hof und Garten zur Verfügung gestellt werden sollen und wie die Fassade gestaltet werden soll. „Alle 14 Tage findet zudem ein Hausforum für alle Mieter und Interessierte statt“, sagt Axel Jürgens. Das Forum bringe unter anderen Mieter mit gleichen Anliegen zusammen. „Wenn zum Beispiel mehrere gemeinsam Anträge ausfüllen, ist die Chance größer, dass sie bewilligt werden.“

Geschäftsführern Kristina Wendland und Geschäftsführer Axel Jürgens mit Flüchtlingen vom Zentrum für Kooperation und Inklusion e.V.
Geschäftsführern Kristina Wendland und Geschäftsführer Axel Jürgens mit Flüchtlingen vom Zentrum für Kooperation und Inklusion e.V. © Christof Köpsel

„Wir wollen aber mit Trainings und Seminaren auch Kompetenzen vermitteln“, sagt Axel Jürgens. Oder mithelfen, Talente zu entdecken. Vom 19. bis 28. September ist das ehemalige Gemeindehaus etwa ein Ort der Talenttage Ruhr. Täglich werden rund 80 Schüler bei der Veranstaltung des Kirchenkreises einen Einblick in die Berufswelt bekommen. Und das nicht theoretisch. Es wird berufliche Orientierung „zum Anfassen“ versprochen.

Zurzeit ist der Verein einziger Gesellschafter. „Das soll aber nicht so bleiben“, sagt Willi Overbeck, der Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist. Evangelische und katholische Kirche, zwei Moscheevereine sowie die Interessengemeinschaft (IG) Altenessen sollen mit ins Boot geholt werden. Neben der Gesellschafterversammlung entsteht zur Zeit ein Beirat, dem Akteure aus dem Stadtteil, aber auch darüber hinaus wie Reinhard Wiesemann (u.a. Unperfekthaus) angehören werden.

Einen neuen Namen hat das Haus an der Karl-Denkhaus-Straße 11-13 bislang noch nicht. Auch bei der Namensfindung sollen die Menschen im Stadtteil beteiligt werden.

>>>>>Team bringt viel Erfahrung mit

Kristina Wendland ist Stiftungsmanagerin. Sie studierte an der European Business School, arbeitete zehn Jahre als Unternehmensberaterin sowie bei der Ustinov-Stiftung. In den vergangenen Jahren beschäftigte
sich die Kommunikations­wissenschaftlerin intensiv mit dem Übergang von Schule zu Beruf.

Axel Jürgens ist Sozialwissenschaftler und Journalist und arbeitet für eine Essener Firma, die Kommunen berät. Zudem ist er Coach und Supervisor.

Zum Team gehören zudem Linda Amon (Kulturmanagerin/Assistentin der Geschäftsführung), Detlef Even (Haus-/IT-Techniker) und Hermann Hibbe (kaufmännische Angelegenheiten).

Kontakt: 8 90 91 30 oder per E-Mail info@kd11-13.de. Nächste Woche soll auch die Internetseite www.kd11-13.org ans Netz gehen.