Bottrop/ . Der entscheidende Schritt naht: Ab 24. September fließt erstmals Abwasser durch den Emscher-Kanal. Nach und nach werden Zuflüsse angeschlossen.

. Auf diesen Tag warten die Menschen an der Emscher seit Jahrzehnten: Der Abwasserkanal Emscher (AKE) wird ab dem 24. September nach und nach geflutet. Die Schmutzbrühe wird dann über Pumpen in die Kläranlage in Bottrop befördert. Damit wird die Emscher auf dem Teilstück von Dortmund nach Welheim bald sauber sein. Am Donnerstag stellte die Emschergenossenschaft ihr großes Pumpwerk der Öffentlichkeit vor.

Die aus Essen zur Emscher fließende Berne wird erst an den Abwasserkanal angeschlossen, wenn er komplett fertig ist. Sie mündet ja erst in Ebel in die Emscher, also weit nach dem neuen Pumpwerk in Bottrop.

Kanal muss erst fertig werden

Die Boye an der Grenze Karnap/Bottrop wird erst an den Abwasserkanal angeschlossen, wenn dieser komplett fertig ist. Dieses Abwasser fließt direkt durch ins Klärwerk an der Emschermündung. Am AKE in Dinslaken wird noch gebaut, unter anderem am Pumpwerk in Oberhausen-Biefang. Im Bottroper Pumpwerk, an der Stadtgrenze zu Essen, sammelt sich das Schmutzwasser, das sich von Dortmund an in dem Kanal sammelt – auf rund 35 Kilometern. Bis zu 13 000 Liter Wasser pro Sekunde können die Pumpen dann ins Klärwerk schicken. Die Umgestaltung des Emscher-Systems zeigt sich schon länger auch an den Zuflüssen: Mittlerweile schwimmen in den zuvor industriell überformten Flüssen wieder zahlreiche verschiedene Fischarten. Groppe, Forelle, Stichling, Zander, Barbe, Barsche, Hechte und Welse tummeln sich zur Freude der Ökologen bei Emschergenossenschaft wieder in den renaturierten Gewässern.

„Der ökologische Umbau des Emscher-Systems schreitet gut voran – vermehrt kehren nun wieder Fische in die einst biologisch toten Gewässer zurück!“, sagt Gunnar Jacobs, Fisch-Experte bei der Emschergenossenschaft.

Nachgewiesen wurde in nahezu allen renaturierten Flussabschnitten im Emscher-System der Dreistachlige Stichling. Bei diesem Exemplar handelt es sich sogar um einen echten Prominenten. Denn: Der Dreistachlige Stichling (wissenschaftlicher Name: Gasterosteus aculeatus) ist „Fisch des Jahres 2018“.

Die Emscher-Groppe

Der Dreistachlige Stichling
Der Dreistachlige Stichling © EGLV

In der Emscher in Dortmund ist zudem vor einigen Jahren die Bachforelle nachgewiesen worden. Auch die Wiederansiedlung der Emscher-Groppe in mehreren renaturierten Gewässern lief äußerst erfolgreich. Nach über 100 Jahren vermehren sich wieder Groppen in den Zuläufen. Der Bestand der „Emscher-Groppe“ kann als gesichert angesehen werden. Nachgewiesen wurde der Fisch unter anderem Läppkes Mühlenbach und im Borbecker Mühlenbach.

>>>>>Eröffnung mit dem Ministerpräsidenten

Am 24. September erfolgt der offizielle Startschuss für dieses 35 Kilometer lange Teilstück in dem neuen Pumpwerk auf dem Gelände des Klärwerks in Bottrop.

Ministerpräsident Armin Laschet wird dann symbolisch den Startknopf drücken, in Anwesenheit der Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region.