Essen. . Wir haben unsere Leser aufgerufen, uns ihre Lieblingsspielplätze in Essen zu nennen. Hier finden Sie zwölf Spielplatz-Empfehlungen.
Auto hinter Auto rauscht über die Ruhrtalstraße in Werden. Hinter der kleinen Mauer des Spielplatzes bekommt Kirstin Drichel nicht viel davon mit. Die 47-Jährige sitzt auf einer Holzbank und lässt den Blick über das Gelände schweifen. Als Spielplatzpatin hat Drichel immer ein Auge auf den Spielplatz. Solche idyllischen Plätze gibt es überall im Stadtgebiet. Wir haben Leser dazu aufgerufen, uns ihre Spielplatz-Favoriten zu schicken.
An der Bunsenstraße wird ein Pool gegraben
Auch Sandra Tschauner (45) ist unserem Aufruf gefolgt. Die Spielplatzpatin kümmert sich ehrenamtlich Spielplatz an der Bunsenstraße, Ecke Freseniusstraße in Holsterhausen. Die normalen Spielgeräte reichen ihr im Sommer aber nicht. Ab und an gräbt sie – mit Unterstützung ihres Mannes – einen Pool für die Kinder in die Erde. Die Mulde wird mit Plane ausgelegt, Wasser eingefüllt, fertig ist das alternative Planschbecken.
„Wir sind nicht der schönste Spielplatz, weil es hier alte Geräte gibt, aber wir lassen uns immer was einfallen“, sagt Tschauner, die seit Herbst 2017 offiziell Spielplatzpatin ist. Doch sie hat sich bereits vorher jahrelang ohne Ehrenamtsvertrag engagiert, da ihre achtjährige Tochter Tamina sich mit Freunden dort zum Spielen trifft.
Paten haben Werdener Spielplatz zum Idyll gemacht
Außerdem herrsche eine besondere Gemeinschaft: „Für die Anwohner ist es ein großer Gemeinschaftsgarten“, sagt Tschauner, „wir treffen uns, trinken Kaffee. Die Kinder werden auf dem Spielplatz alle groß.“
So ähnlich war es auch bei Kirstin Drichel. Sie setzt sich seit 13 Jahren als Patin für den Spielplatz an der Ruhrtalstraße in Werden ein. „Ich habe als Kind hier gespielt und wollte das auch mit meinen Kindern. Als ich auf den Spielplatz kam, waren meine Töchter im hohen Gras verschwunden“, erinnert sich Drichel. Als erstes wurde der Rasen getrimmt.
231 Spielplätze haben Paten
231 Spielplätze in Essen werden von Paten betreut. Über 400 öffentliche Spielplätze gibt es. Einmal im Jahr treffen sich alle Paten zum Austausch. „Man kann einiges erreichen, wenn man Ideen hat. Manchmal muss man nur etwas hartnäckig sein“, sagt Drichel.
Pflege kostet 5 Millionen Euro
36 Mitarbeiter des Stadtbetriebs "Grün und Gruga" kümmern sich um die Spielplätze. Sechs Angestellte sind für Planung und Bau zuständig, 15 für Grünpflege, 15 für Kontrolle/Reparatur.
Die Spielplatz-Pflege ist eine der Hauptaufgaben und kostet jährlich 4,5 bis 5 Millionen Euro. dazu kommen 1,75 Millionen Euro für Reparaturen und Erneuerungen.
Gemeinsam mit zwei weiteren Ehrenamtlich hat sie sich im vergangenen Jahr für neues Klettergerüst engagiert. Dafür kamen 4000 Euro aus den Einnahmen mehrerer Spielplatzfeste zusammen.
Feste für die Spielplatzkasse
Solche Feste veranstaltet auch Sandra Tschauner an der Freseniusstraße. Die Paten können dazu das Spielmobil des Kinderschutzbundes auf Spielplatz bestellen. Außerdem wird von fleißigen Helfern Kuchen gebacken und verkauft. Der Erlös kommt dem Spielplatz zu Gute. Zwei Container voll mit Sandspielzeug schlummern in Holsterhausen. „Vieles davon sind Spenden“, freut sich Tschauner,