Essen. . Komödien haben in Stratmanns Theater eine Fangemeinde. Neue Saison startet mit Nadeem Ahmeds „Das Wars“, einem Junggesellenabschied wider Willen
Die fünfte gemeinsame Produktion steht für Autor, Regisseur und Schauspieler Nadeem Ahmed und Philipp Stratmann ins Haus. Der Chef von Stratmanns Theater ist mit den Besucherzahlen „super zufrieden“. In der Spielzeit 2017/ 2018 erreichte er mit 170 Shows eine Auslastung von 83 Prozent. „Besonders gut laufen die Programme meines Vaters mit 92 Prozent. Unsere eigenen Komödien erreichen 70 Prozent“, sagt Philipp Stratmann.
„Die ,Spice Boys’ haben eine richtige Fangemeinde. Bei ,Weihnachtsmann 2.0’ gibt es bereits Vorverkaufsdruck.“ Für den begeisterten Zuschauer, der unlängst seine 200. Karte in zweieinhalb Jahren kaufte, kommt nun „Das Wars“ hinzu.
Junggesellenabschiede als Inspiration
Inspiriert von der Agentur eines Freundes, der Touren zu Junggesellenabschieden plant, schrieb Nadeem Ahmed seine neue Komödie. Immerhin begleitete er selbst 300 als Führer. Manche Anekdote konnte er erleben. „Die originalen Geschichten würde mir eh keiner glauben“, erzählt er.
Tickets für Stratmanns Theater
„Das Wars“ hat Premiere am Freitag, 7. September, 20 Uhr. Bis zum 29. Dezember sind 13 Vorstellungen geplant.
Neben fünf weiteren Komödien präsentiert Stratmanns Theater 32 Comedy-Gastspiele in dieser Saison, darunter der ausverkaufte Abend von Johann König.
Karten unter: 820 40 60
Also erdachte er eine rund um den schüchternen Dirk, der so eine Feier mit Jugendspielchen, Besuch eines Stripteaselokals oder Absturz am Tresen nicht will. Doch hat er die Rechnung ohne seine Kumpel gemacht. Die Star-Wars -Fans locken ihn als haariger Chewbacca verkleidet zu einem Poetry Slam der Lust. So soll er seine Redeangst für die Hochzeit mit Maria in den Griff bekommen.
Unterschiedliche Perspektiven auf die Ehe
„Für Männer ist es nicht einfach, über die Liebe zu reden“, meint Philipp Stratmann aus eigener Erfahrung. „Da wird sich mancher wiedererkennen.“ Stratmann steckt wie Ahmed, beide 42, in einer langjährigen Beziehung. Aber Heirat kommt für sie nicht infrage. Der fiktive Junggesellenabschied in der Probe reicht ihnen völlig.
„Um die Liebe an sich geht es. Ich bin sehr sentimental, und Nadeem hat mich zu der einen oder anderen Träne bewegt. Das Treueversprechen ist richtig toll“, beteuert Stratmann. Für die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ehe sorgen Figuren wie der verwitwete Onkel Kai, Familienvater Ibo und der geschiedene Stefan.
Gesang und Tanz werden eine Rolle spielen
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Obwohl die drei als Han Solo, Yoda und Darth Vader auftauchen, sei seine Komödie nicht überzeichnet. „Es ergibt sich eine schöne Situationskomik. Ich lege viel Wert darauf, dass es natürlich und ehrlich gespielt ist“, betont Nadeem Ahmed, bei dem auch Gesang und Tanz wieder eine Rolle spielen, jedoch eine untergeordnete. Ein „Happy End mit viel Romantik“ steht dieses Mal außer Frage.
Mit Daniel Coninx, Marie-Theresa Lohr, Sebastian Thrun und dem Neuzugang Harald Hauber setzt er auf ein weitgehend vertrautes Team, das ihm neben dem Schreiben und der Regie den eigenen Auftritt ermöglicht.
„Ich freue mich tierisch, das Stück aufs Publikum loszulassen“, sagt Philipp Stratmann und kündigt für das nächste Jahr ein reines Frauenstück an. So viel Ausgleich muss sein. Da kann man ihm nur wünschen: „Möge die Macht mit Dir sein.“
>>> Theater präsentiert neue Spielzeit
Wer einmal in Stratmanns Theater zu Gast war, kehrt gerne zurück. In der nächsten Spielzeit gibt es also ein Wiedersehen mit bekannten Größen wie Florian Schröder, Frank Goosen, Gernot Hassknecht, Horst Schroth, Jürgen Becker, Jochen Malmsheimer, Kai Magnus Sting, Philip Simon, Onkel Fisch oder René Steinberg.
Hennes Bender tritt sogar mit einer Premiere an. Der frische Fünfziger bringt sein Best-of Programm „Alle Jubeljahre“ (5./6. Oktober) heraus und die Fans dürfen entscheiden, welche Nummern gespielt werden. „Da sind wir extrem stolz drauf“, so Theaterchef Philipp Stratmann.
Immer mehr weibliche Comedians treten auf
In den kommenden Monaten tauchen aus der Flut der männlichen Spaßmacher immer mehr weibliche Comedians auf - „inspiriert von Carmela de Feo“. Allen voran tritt die Ruhrpottpflanze mit „Die Schablone, in der ich wohne“ (28./29.9) und dem Weihnachtsprogramm „Wünsch Dir was“ (9.12) auf. Bei dem Benefizabend Sisters of Comedy (12.11) ist sie außerdem dabei. Mit dem Erlös wird ein lokales Frauenprojekt unterstützt.
Weitere komische Schwestern gilt es nach und nach zu entdecken. Zum Beispiel das Popkabarett Alte Mädchen (9.3.19). Mit rund 215 Jahren Lebenserfahrung besingt, betanzt und bespielt das Quartett Lieblingsthemen rund ums Altern. Die reichen vom Büstenhalter übers Bindegewebe bis hin zu Partnerbörsen.
Ein Programm voller Kontraste im Stratmanns
Ein Programm voller Kontraste und Überraschungen hat die gebürtige Moskauerin Liza Kos (15.2.19) zu bieten. „Was glaub ich, wer ich bin?!“ heißt es und erzählt von Liza Kos’ eigener wie eigentümlicher Integration. Es geht um ihr Herkunftsland Russland, die Türkei oder ihre jetzige Heimat Deutschland. Die WahlAachenerin spielt mit ihren drei Identitäten und gängigen Klischees. So bekommt wirklich jede Nation ihr Fett ab.
Laut, lustig, laktosefrei tritt das Musik-Comedy-Duo Suchtpotenzial mit „Eskalatiooon!“ (26.10) auf. Im Mittelpunkt stehen Konflikte zwischen Veganern und Fleischfanatikern, fastende Frauen im Fitnesswahn, Smartphone-Süchtige ohne Netz und die Frage: Wann wurde aus „Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll“ eigentlich „Selfie, Smoothie & Spotify“? Ob William Wahl, ebenfalls neu mit „Wahlgesängen“ (7.10.), da mithalten kann? Wir werden sehen.