Essen. Die Forderung ist nicht neu: Seit die B227 vor acht Jahren zur A44 wurde, klagen Anwohner über Lärm. Jetzt sollen zwei Lösungen geprüft werden.

Die CDU Kupferdreh/Byfang fordert erneut Tempo 80 für die Autobahn 44 auf der Ruhrhalbinsel, wo derzeit 100 km/h gelten. Eine Forderung, die in den Vorjahren mehrfach verhallte. Grund zur Hoffnung machen den Politikern jetzt Gespräche mit Zuständigen des Landesbetriebes Straßen.NRW, die dieses Mal die Argumente nicht sofort abgelehnt hätten.

Die CDU wendet sich nun an die Stadt. Sie solle sich bei der Bezirksregierung für eine Lösung stark machen. Seit die B 227 auf der Ruhrhalbinsel 2010 zur Autobahn A 44 wurde, hagelt es Proteste: Den erhöhten Lärm beklagen Anwohner, Geschäftsleute und Bezirksvertreter. Nun solle eine 24-Stunden-Regelung geprüft werden, bei der die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt wird – so wie es auf der damaligen Bundesstraße galt. Eine Variante im Antrag der CDU sieht eine Begrenzung ausschließlich für die Nachtstunden vor.

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Es geht um den Abschnitt Byfang, Heisingen Dilldorf und Kupferdreh. Aus diesen Stadtteilen seien damals hunderte Beschwerden bei der Politik wie bei den Behörden eingegangen. Geändert hat sich seitdem am Tempo 100 nichts. Dieses hatte die Bezirksregierung Düsseldorf als „Geschwindigkeitsanpassung“ eingeführt und Einwände (unmittelbar angrenzende Wohnbebauung, kurviger Streckenverlauf) nicht gelten lassen.

Lückenschlüsse verschärfen Situation

Neue Lärmschutzwände wird es nun geben. Deswegen trafen sich jetzt Politik und Bürgerschaft mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Es ging zunächst um „die künstlerische Gestaltung der Lärmschutzwände“, sagt Ratsherr Dirk Kalweit, der CDU-Vorsitzende für Kupferdreh und Byfang. Gleichwohl nutzten die Politiker die Gelegenheit, das Thema Tempo wieder auf den Tisch zu bringen. Denn die neuen Wände erfüllten mitnichten die Anforderungen und Kriterien, die der Lärmschutz beim Bau einer neuen Autobahn erfüllen müsse, sagt Kalweit.

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Die geplante Maßnahme stelle weder das gewünschte noch das technisch machbare Optimum dar, welches mit Blick auf das weiter steigende Verkehrsaufkommen nötig sei. Dazu zählten Lückenschlüsse wie etwa in Ratingen und Velbert. Der Landesbetrieb habe die Vorschläge positiv aufgenommen und als diskussionswürdig erachtet, so Kalweit.

Aufatmen können Bürger noch nicht, doch der Ratsherr macht Verantwortlichen die Lösung bereits schmackhaft: „Die Reduktion auf Tempo 80 wäre eine einfach umzusetzende, kostengünstige und sehr effektive Maßnahme.“